Technik verändert Menschen. Intelligente Roboter, lernende Algorithmen, vernetzte Geräte – sie kennzeichnen heute das Verhältnis von Mensch und Technik. Seit Jahrtausenden umgibt sich der Mensch mit technischen Geräten. Technische Geräte waren für ihn immer nützliche Hilfsmittel und dienten dem Überlebenskampf. Heute jedoch sind sie kein passives Werkzeug mehr, sondern aktive Begleiter in unserem Leben.
Die technologische Entwicklung ist geprägt von einer Dynamik, die Mensch und Technik immer näher zusammenbringt. Technische Systeme werden zunehmend autonom. Ihr Funktionsumfang und ihre Anpassungsgeschwindigkeit übertreffen heute bereits in Teilen die menschlichen Fähigkeiten. Die Herausforderung für den Menschen, Technik zu kontrollieren und gezielt nach seinem Willen einzusetzen, wächst.
Technik ist kein Dämon, sie ist und bleibt von Menschen geschaffen. Dennoch bleibt die Frage: Welche Zwecke soll der Mensch setzen? Moderne Technologien lernen von und mit dem Menschen. Autonome Systeme übernehmen individuelle Assistenzaufgaben und bewältigen komplexe Situationen, im Fahrzeug, am Arbeitsplatz, zu Hause und in der Freizeit. Moderne Technologien sollen den Interessen der Menschen in unterschiedlichen Handlungskontexten dienen und ihre Fähigkeiten unterstützen.
Wenn die Interaktionen von Mensch und Maschine weiter zunehmen, dann stellen sich auch immer drängender ethische und juristische Fragen. Es gilt, das Zusammenspiel von Mensch und moderner Technik verantwortungsvoll zu gestalten. Dafür sind Technikwissenschaften ebenso wie die Sozialwissenschaften und die Rechtswissenschaft gefragt. Ein konkretes Beispiel bilden die Leitlinien für die Programmierung automatisierter Fahrsysteme, die im Sommer von einer durch den Bundesverkehrsminister eingesetzten Ethikkommission vorgelegt wurden. Die Kommission hat damit weltweit die ersten Leitlinien für automatisiertes Fahren entwickelt.
Neue Technologien haben seit jeher Widerstand hervorgerufen. Der griechische Philosoph Sokrates sah beispielsweise das Lesen und Schreiben kritisch, weil es das menschliche Denken verändere. Hiervon haben wir aber nur Kenntnis, weil es die Schüler von Sokrates aufgeschrieben haben.
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Ralf Thomas Baus, Redakteur