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Neue Wissensplattform der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

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Unter kommunismusgeschichte.de präsentiert die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur seit Juni 2017 umfangreiche Informationen und Materialien zur Kommunismusgeschichte. Die Wissensplattform wird mittelfristig alle Ausgaben des seit 1993 erscheinenden Jahrbuchs für Historische Kommunismusforschung (JHK) als E-Book zugänglich machen. Zum Start der Website sind dort nicht nur die Jahrgänge 2003 bis 2015 der wichtigsten deutschsprachigen Jahresschrift zur Kommunismusgeschichte recherchierbar, sondern auch über 5.500 Biographien der deutschen Kommunismus- und DDR-Geschichte sowie der wichtigsten Persönlichkeiten, die im Ostblock in Opposition zu den kommunistischen Diktaturen standen und deren Biographien für die Website www.dissidenten.eu erarbeitet worden sind.

Kommunismusgeschichte.de stellt derzeit rund siebzig Podcasts zur Verfügung, die dazu einladen, Vorträge und Diskussionen zur Kommunismusgeschichte nachzuhören. Namhafte Historikerinnen und Historiker sind der Einladung der Stiftung gefolgt, für die Website persönliche Leseempfehlungen zu verfassen. Darüber hinaus weist kommunismusgeschichte.de den Weg zu einschlägigen Forschungseinrichtungen, Bibliotheken, Archiven, Museen sowie Gedenkstätten; sie verzeichnet Bildungsmaterialien sowie Hinweise auf Spiel- und Dokumentarfilme.

Der Bereich „Aktuelles“ informiert über Veranstaltungen sowie Konferenzen und verlinkt auf aktuelle Medienberichterstattung zum Thema.

Das Angebot richtet sich an Studierende, Wissenschaftler, Mittler der historischen Bildung, Lehrer und Journalisten, die mit kommunismusgeschichte.de erstmals ein breites Informations- und Rechercheangebot unter einer zentralen Adresse erhalten.

Damit reagierte die Bundesstiftung Aufarbeitung auch auf den Umstand, dass die Geschichte des Kommunismus bis zur Jahreswende 2016/17 im Internet vor allem eine Domäne linker Sektierer war. Wer in der Vergangenheit nach diesem Thema bei Google & Co gesucht hatte, fand sich schnell auf Webseiten wieder, auf denen Stalinisten, Maoisten, Trotzkisten und viele andere Dogmatiker ihre krude Geschichtssicht in mal mehr und mal weniger offenkundigem Gewand präsentierten. Angesichts der oft allzu bescheidenen Kompetenzen von Schülerinnen und Schülern sowie Studierenden, derlei Webseiten quellenkritisch einordnen zu können, sah die Stiftung diesbezüglich einen besonderen Handlungsbedarf.

Mit einer illustrierten Zeitleiste, die Schlaglichter auf die Geschichte des internationalen Kommunismus im 20. Jahrhundert wirft, und einer interaktiven Karte ermöglicht kommunismusgeschichte.de auch den zeithistorisch interessierten Bürgerinnen und Bürgern einen Einstieg in das Thema.

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Anna Kaminsky

Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, Berlin.

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