Max Holicki und Yannick Stark, zwei Alumni der Kunsthochschule Kassel, haben sich zum Ziel gesetzt, mit ihren Fähigkeiten als Animatoren, Kinder für irdische Herausforderungen und politische Themen zu sensibilisieren. Ihr aktuelles Projekt Knetball ist eine edukative Science-Fiction Animationsserie für Kinder zwischen 7-12 Jahren. Knetball vermittelt demokratische Werte durch spannende Abenteuer, in denen Aliens die Erde untersuchen. Dabei werden reale politische Themen spielerisch und zugänglich aufbereitet.
Mit Knete die Demokratie formen
Eine animierte Science-Fiction-Serie, die Kindern spielerisch demokratische Werte vermittelt
Knetball ist eine edukative Animationsserie für Kinder (7–12 Jahre), in der Aliens die Erde erforschen. Durch humorvolle Abenteuer und spannende Erklärungen lernen Kinder politische Zusammenhänge und demokratische Werte kennen.
Die Welt von Knetball ist zuallererst einmal unsere Welt. Doch niemand von uns ahnt, dass wir aus den Weiten des Alls von einer höheren Intelligenz beobachtet werden. Auf der Rückseite des ausgehöhlten Mondes befindet sich eine außerirdische Forschungsstation, deren bunt gemischte Crew der Aufgabe nachgeht, mehr über die Erde und ihre Ressourcen herauszufinden. Da der Abbau dieser Ressourcen nur erlaubt ist, wenn dadurch kein intelligentes Leben gefährdet wird, ist es die Frage nach dem Potenzial der Menschheit, die die Geschichte vorantreibt.
Die Hauptfiguren von Knetball sind Mika und Plim. Mika, ein mutiges und empathisches Menschenkind, lebt heimlich als Alien getarnt unter Außerirdischen, um die Erde zu retten.
Unterstützt wird Mika von Plim, einem tollpatschigen, aber warmherzigen Bürokratiealien, das von der Menschheit fasziniert ist. Gemeinsam versuchen sie, die hitzköpfigen Anführer der Raumstation, Glorzo’n’Blob, davon zu überzeugen, die Erde zu verschonen, was zu vielen lustigen Abenteuern führt.
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Die Serie kombiniert zwei Erzählebenen: In 2D-Legetrick-Präsentationen erklären Mika und Plim den Alienforschern reale irdische Konflikte und Herausforderungen. Parallel dazu erleben die Charaktere aufregende und humorvolle Science-Fiction-Abenteuer im 3D-Knetlook. Durch diese Verknüpfung werden die Lerninhalte nicht nur vermittelt, sondern in die Handlung eingebettet. Die außerirdische Perspektive auf menschliche Gesellschaftsformen sorgt dabei immer wieder für unterhaltsame und produktive Missverständnisse.
Warum braucht es eine neue Herangehensweise an Demokratiebildung?
Die digitale Welt verändert die Kommunikation grundlegend. Soziale Medien verbreiten Informationen rasant, oft ohne sorgfältige Quellenprüfung. Kinder werden täglich mit einer Flut an Bildern, Fake News und vereinfachten Darstellungen konfrontiert. Politische Bildung muss darauf reagieren, indem sie früh Medienkompetenz vermittelt und eine kritische Haltung gegenüber Informationen fördert.
Warum ist das besonders wichtig?
Globale Herausforderungen wie Klimawandel, Migration oder gesellschaftliche Polarisierung machen politisches Wissen essenziell. Populismus bietet scheinbar einfache Antworten auf komplexe Fragen und gefährdet demokratische Prozesse. Knetball setzt mit spannenden und
lustigen Science-Fiction-Abenteuern auf Neugier als Schlüssel: Kinder sollen lernen, verschiedene Perspektiven zu betrachten und differenzierte Antworten zu suchen, anstatt sich mit vereinfachten Lösungen zufriedenzugeben.
Welche neuen Wege sollte man dabei gehen?
Politische Bildung sollte früher beginnen, da Kinder bereits intuitiv politische und gesellschaftliche Grundkonzepte erfassen. Fairness, Gerechtigkeit und das Aushandeln von Kompromissen sind ihnen vertraut. Politische Bildung soll außerdem unterhaltsam und narrativ gestaltet sein, um Neugier zu wecken, ohne zu indoktrinieren. Kinder sollen von passiven Konsumenten zu aktiven Gestaltern werden, indem sie sich tatkräftig mit gesellschaftlichen Fragestellungen auseinandersetzen. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, Perspektivwechsel zu fördern, da es gegen Politikverdrossenheit und Populismus hilft, komplexe Zusammenhänge zu verstehen. Die paradoxe Herausforderung politischer Vermittlung besteht darin, die Bildung einer eigenen Meinung zu begünstigen, ohne als Format eine eindeutige oder sogar einseitige Stellungnahme zu formulieren. Um Beeinflussung zu reduzieren, werden weniger tagesaktuelle Debatten und Kontroversen in den
Fokus genommen, sondern Grundbegriffe und allgemeine Zusammenhänge des gesellschaftlichen Zusammenlebens vorgestellt, die bei der Entwicklung eines eigenen Weltbilds helfen, und für eine wertepluralistische, demokratische, rechtstaatliche Gesellschaft vorbereiten sollen.
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Die Themen der Serie basieren auf Workshops mit Grundschulkindern, in denen deren Fragen und Interessen gesammelt wurden. Häufige Motive der Recherchegruppen waren militärische Konflikte, Gesellschaftsordnungen oder Umweltkatastrophen. Diese kindlichen Perspektiven dienen als Ausgangspunkt, um grundlegende politische Begriffe wie Wahlen, Meinungsfreiheit oder Gesetze zu erklären und somit eine Basis für komplexere politische Zusammenhänge zu schaffen. Dabei geht es darum, Orientierung zu geben, ohne zu beeinflussen. Politische Bildung soll Kinder befähigen, eigene Meinungen zu entwickeln und demokratische Prozesse besser zu verstehen.
Politische Bildung für Kinder erfordert zudem eine verantwortungsbewusste spielerische Verkürzung komplexer Themen, ohne sie zu verfälschen. Dass es hierbei nicht zu Kurzschlüssen kommt wird bei dem Schreiben der Drehbücher sehr erst genommen und immer wieder im Austausch mit Expert*innen überprüft. Durch die Verbindung von fiktiven, außeridischen Geschichten mit realirdischen Sachverhalten kommt es zu einem spielerischen Umgang mit politischen Grundkonzepten. Was in den Erklärfilmen erläutert wird, wird in den Abenteuern auf unterhaltsame Weise illustriert. So bleibt Demokratiebildung nicht abstrakt, sondern wird mit konkreten Beispielen greifbar gemacht. Mit Knetball soll Demokratiebildung nicht belehrend, sondern inspirierend sein – damit Kinder sich als aktive und wirksame Mitglieder der Gesellschaft begreifen. Aktuell arbeitet das Team von Knetball an der Pilotfolge der Serie. Dafür wurde eine Crowdfunding-Kampagne bei Startnext initiiert, denn Animation ist sehr arbeits- und zeitaufwendig. Ohne entsprechende finanzielle Mittel kann Knetball nicht realisiert werden. Hilf Knetball Wirklichkeit zu werden und unterstütze die Kampagne unter https://www.startnext.com/knetball.
So trägst auch Du den wertvollen Effekt des Projekts mit, die politische Bildung unserer jüngsten Generationen zu fördern.