Während dieser 3 Tage konnten wir Projekte von Universitäten sowie vom öffentlichen und privaten Sektor kennenlernen, die den Schwerpunkt auf Energiewandel und nachhaltige Entwicklung in Institutionen setzen. Am ersten Tag besuchten wir den Campus des TEC Monterrey in Mexiko-Stadt. Dieser Komplex wurde nach dem Erdbeben von 2017 wieder aufgebaut, und zwar nach den Kriterien effizienter und nachhaltiger Architektur. Wir konnten dem Vortrag von Pablo Necoechea folgen, dem Beauftragten für Nachhaltigkeit der TEC Monterrey. Er beschrieb die Initiative „La Ruta Azul“ [„Der blaue Weg“] und deren Schwerpunkte in den Bereichen Mitigation, Anpassung, Bildung und Forschung. Die TEC Monterrey übernimmt auf diese Weise eine regionale Führungsrolle im Bereich der Nachhaltigkeit. Anschließend wurden die 10 Gruppenprojekte der Teilnehmer vorgestellt und diskutiert, die als Abschlussarbeiten des Kurses präsentiert wurden. Sicherlich werden wir bald mehr über die Umsetzung dieser vielversprechenden Ideen erfahren.
Am zweiten Tag konnten wir zwei Besuche in Mexiko-Stadt durchführen. Der erste hatte den Großhandelsmarkt „Central de Abastos“ zum Ziel. Die ausladenden Dächer sind mit Solarpanelen bestückt, welche 20 % der im Markt benötigten Energie erzeugen. Es wird auch Energie für den Betrieb der Elektrobusse im öffentlichen Nahverkehr zur Verfügung gestellt. All dies stellt eine Hochleistung hinsichtlich des Aufbaus und Betriebs dar. Daraufhin besuchten wir die mexikanische Börse. Wir nahmen an einer Führung durch das Gebäude und das zugehörige Museum teil. Außerdem hörten wir den Vortrag über das Projekt „MexiCO2“. Diese Initiative soll in der Region den Handel mit CO2-Zertifikaten anregen, Weiterbildung anbieten und verschiedene Projekte in diesem Bereich koordinieren. Der Vortrag verdeutlichte, dass die CO2-Zertifikate ein wichtiges Hilfsmittel darstellen, um die regionale Wirtschaft CO2-neutraler zu machen. Jedoch ist politischer Wille unabdingbar.
Am dritten Tag fuhren wir frühmorgens nach Puebla. Dort wurden wir herzlich von der Energiebehörde willkommen geheißen. Es wurden deren Projekte vorgestellt und aufgezeigt, wie das Energiemanagement erfolgt. Die Behörde erstellte ihre Managementpläne unter der Zielsetzung, die Energieversorgung der Bürger sicherzustellen, unter Berücksichtigung verschiedener Schwerpunkte. Es erfolgen sowohl Fortbildungen als auch Messen, mit denen Innovationen und Investitionen in diesem Bereich gefördert werden. Des Weiteren wurden Gründerzentren etabliert und Stipendien im Rahmen des „ElectroHack“-Wettbewerbs vergeben. Außerdem werden Anreize geschaffen, um Startups für die Mitigation und Energieeffizienz zu gewinnen, bis hin zur Produktion von grünem Wasserstoff. Als Abschluss besichtigten wir den Innovations-Hub „Supercool“. Hier wird im Rahmen einer Handelsmesse versucht, Energielösungen zusammenzubringen und anzustoßen, mit dem Schwerpunkt der Elektromobilität. Diese bedeutende Initiative kann weiter ausgebaut werden und anderen Ländern als Vorbild dienen.
Zusammenfassend waren es 3 intensive Tage voller Staunen, Lernen, Brüderlichkeit und Kommunikation. Wir sind sicher, dass dies sowohl das professionelle wie auch das persönliche Wachstum der 30 Kursteilnehmer (aus 12 lateinamerikanischen Ländern) gefördert hat. Die jährliche Fortbildung wurde nun schon zum dritten Mal in Folge mit der Universität EAN angeboten.
Das Video zeigt eine Zusammenfassung der Fortbildung 2023: https://www.youtube.com/watch?v=-qFmI4QUbjQ