Eröffnet wurde die Veranstaltung von Anke Holstein, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Nordmazedonien, Daniel Braun, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung, Dieter Althaus, Vizepräsident von Magna Europe, Patrick Martens, Leiter der Delegation der Deutschen Wirtschaft in Nordmazedonien, Kosovo und Albanien und Zoran Nechev, Institut für Demokratie Societas Civilis. Botschafterin Holstein sprach über die Perspektive Nordmazedoniens.
„Es ist kein Zufall, dass der Westbalkan, einschließlich der Republik Nordmazedonien, von der Bundesregierung mehr Aufmerksamkeit denn je erhält: Unsere Priorität ist es, die Länder des Westbalkans in die Europäische Union zu bringen, Frieden, Stabilität und wirtschaftlichen Fortschritt für uns und die nächsten Generationen zu bewahren. Auch deshalb hat die Bundesregierung den Berliner Prozess wiederbelebt. Respekt und Dank für die prinzipielle Position Nordmazedoniens – das vollständige Mittragen der EU-Positionen, einschließlich Sanktionen, Aufnahme von Flüchtlingen, Lieferung von Waffen. Gemeinsam stellen wir uns gegen Russlands Krieg in der Ukraine und werden die Ukraine weiterhin unterstützen.“ - Anke Holstein, Botschafterin der Bundesrepublik Deutschland in Nordmazedonien.
Daniel Braun, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung, sprach über den Umbruch der Wirtschaft in Europa.
„Die russische Aggression gegen die Ukraine ist nicht nur ein Angriff auf die internationale Ordnung, sondern stellt Europa und die Welt vor völlig neue Herausforderungen. Neben der Energieversorgung sind auch neue Produktionsstandorte und die Lieferkette wichtig für künftige Investitionen.“ - Daniel Braun, Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauer-Stiftung.
Patrick Martens, der Leiter der Delegation der deutschen Wirtschaft informierte über die wirtschaftliche Situation in Deutschland, das für die weitere wirtschaftliche Entwicklung des gesamten Westbalkan eine wichtige Rolle spielt.
„Die durch Covid verursachten unterbrochenen Lieferketten, aber auch die Schließung von Häfen in China zeigen uns, wie anfällig unsere heimische Industrie ist. Mit dem Krieg in der Ukraine erreichte die Krise jedoch ihren Höhepunkt, wodurch die Lieferketten erneut unterbrochen wurden und die Energiepreise in die Höhe geschossen sind.
Daher stehen Südosteuropa, insbesondere der Westbalkan, im Fokus neuer Lieferketten zur Risikodiversifikation. Die derzeitige Handelsbilanz mit dieser Region zeigt bereits beeindruckende Ergebnisse und wird weiterwachsen. Früher suchte man Unternehmen, an die Unternehmen aus Westeuropa Dienstleistungen und Produkte verkauften; heute werden Unternehmen auf dem Westbalkan gesucht, von denen fertige oder halbfertige Produkte erworben werden können.“ - Patrick Martens, Leiter der Delegation der deutschen Wirtschaft in Nordmazedonien, Kosovo und Albanien.
Zoran Nechev, Institut für Demokratie, sprach über Beschlüsse in der Politik und deren praktische Umsetzung bei unternehmerischen Entscheidungen.
„Basieren die politischen Entscheidungen der Bundesregierung auf den Lehren aus der aktuellen Krise? Ein hervorragendes Beispiel aus der Praxis ist der Verkauf eines Teils des Hamburger Hafens an ein chinesisches Unternehmen. Haben wir die Lehren aus Covid und aus dem Krieg in der Ukraine in der Praxis gezogen oder bleiben sie nur Botschaften aus öffentlichen Debatten?“ - Zoran Nechev, Institut für Demokratie Societas Civilis.