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Präsident von Guatemala erkrankt an Corona

von Rudolf Teuwsen

Wöchentlich Neues aus Guatemala, Honduras und El Salvador

Liebe Interessierte an der Arbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung in Guatemala und Honduras: Wie wirkt sich die Corona-Pandemie in Mittelamerika aus? Welche anderen Ereignisse des politischen und wirtschaftlichen Lebens in diesen Ländern geschehen sonst noch? Und wie arbeitet die KAS eigentlich unter den derzeitigen Bedingungen? Wenn Sie die Antworten auf diese oder ähnliche Fragen interessieren, bieten wir Ihnen in diesem Blog Woche für Woche die wichtigsten Neuigkeiten und einen kleinen Einblick. Danke für Ihr Interesse und viel Vergnügen bei der Lektüre.

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Prominentester neuer COVID-19-Patient in Guatemala ist Präsident Alejandro Giammattei. Er veröffentlicht täglich um 11 Uhr die neuesten Informationen zu seinem Gesundheitszustand und lässt auch derzeit sein Amt nicht ruhen. Ob das seine stark verfallene Popularität wieder nach oben bringen wird, bleibt abzuwarten. Inzwischen sind fast ebenso viele Menschen unzufrieden (37%) wie zufrieden (39%) mit dem Management der Pandemie; 24 Prozent sind teilweise zufrieden. Aber 61% der Bevölkerung halten die von der Regierung veröffentlichten Daten zur Pandemie für unglaubwürdig, nur 14% für sehr glaubwürdig, 25% für ein wenig glaubwürdig. Und nur ein Drittel ist von der Arbeit der eigens vom Präsidenten eingesetzten Kommission für das Management der Pandemie (COPRECOVID) und ihrem Vorsitzenden, dem in den USA arbeitenden Kinderarzt und Epidemiologen Edwin Asturias, überzeugt. Dennoch blicken wieder mehr Menschen optimistisch in die Zukunft, jedenfalls was ihre wirtschaftliche Lage betrifft.

Im Vergleich zur Statistik des vorletzten Wochenendes ist die Zahl der Kommunen mit Alarmstufe Rot um 36 auf 165 (von 340) gesunken. In Stufe Orange befinden sich 101 und in Gelb 74 Kommunen. Aufgrund des zurückliegenden langen Wochenendes wird jedoch erwartet, dass die Infektionszahlen wieder deutlich ansteigen werden.

Die Eröffnung des Flughafens am 18.09.2020 ist zwar im Großen und Ganzen reibungslos verlaufen; es gab jedoch bei der Ankunft lange Schlangen und damit einhergehende Menschenansammlungen an den eigens eingerichteten fünf Schaltern zur Kontrolle der mitzuführenden negativen Corona-Testergebnisse (nicht älter als 72 Stunden). Eine Einreise ohne einen solchen Nachweis wird zurzeit weder Ausländern noch Einheimischen gestattet, auch nicht, wenn sie bereit sind, sich für 14 Tage in Quarantäne zu begeben.

Auch in Honduras sind die Infektionszahlen weiter gestiegen (71.143 registrierte Fälle, 2.166 Tote). Allerdings hat sich der Anstieg der Infektionen in den letzten Tagen deutlich verlangsamt, so dass die Regierung die Reaktivierung der Wirtschaft schrittweise erweitern wird. Wie in Guatemala haben auch in Honduras die Überweisungen von Landsleuten, die im Ausland, überwiegend in den USA, leben, die größten wirtschaftlichen Schäden bislang abgewendet.

Gegen den Rat der Regulierungskommission für Elektrische Energie und der Gewerkschaft der Arbeiter der staatlichen E-Werke hat der honduranische Kongress Verträgen mit verschiedenen Privatfirmen für die Stromerzeugung zugestimmt. Die Verträge sehen nach Ansicht der genannten Organisationen überhöhte Preise vor und bedrohen dadurch die wirtschaftliche Entwicklung des Landes. Im Übrigen ist in Mittelamerika nicht die Stromerzeugung das Problem, sondern dessen Distribution. Vielleicht kommt Ihnen dieses Thema bekannt vor.

Trotz der weiterhin ausstehenden Ratifizierung der neuen Wahlgesetzgebung, auf die sich die derzeit im Kongress vertretenen Parteien bereits verständigt hatten, hat der Nationale Wahlrat von Honduras die Vorwahlen für den 14. März 2021 angesetzt. Die regierende Nationalpartei PNH (Partido Nacional de Honduras) und wohl auch die zur Opposition gehörende Liberal Partei PLH (Partido Liberal de Honduras​​​​​​​) sperren sich noch gegen die in der neuen Gesetzgebung vorgesehene Stichwahlregelung für die Wahl des Präsidenten. Derzeit sind bereits 14 Parteien für die kommenden Wahlen registriert, für Honduras, das bis vor wenigen Jahren im Wesentlichen ein Zwei-Parteien-System mit den beiden schon genannten Parteien PNH und PLH kannte, sehr ungewöhnlich und ein Zeichen politischer Instabilität.

Für politische Beobachter von besonderem Interesse ist die mögliche Kandidatur des Politikers der Liberalen Partei und ehemaligen Ministers unter dem Präsidenten Mel Zelaya, der heute die linke LIBRE anführt, Yani Rosenthal, Mitglied einer der reichsten und mächtigsten Familien des Landes. Am 7. August ist er nach Honduras zurückgekehrt, nachdem er drei Jahre lang wegen Unterstützung des Drogenhandels in den USA in Haft saß. In der politischen Öffentlichkeit werden zurzeit die Wahlaussichten Rosenthals sondiert. Er könnte die Liberale Partei und die LIBRE wieder zusammenführen; jedenfalls hat ihm Zelaya mehrfach sein Vertrauen und seine Unterstützung signalisiert.

In dieser Woche laden wir zu den folgenden Veranstaltungen ein, die alle virtuell durchgeführt werden.​​​​​​​

22.09.2020 (GUA) - Sitzung 4 des Kurses Estado abierto, políticas públicas y datos abiertos

22.09.2020 (GUA) - Teil 2 des (virtuellen) Jahrestreffens der Stipendiatinnen und Stipendiaten der KAS mit Vortrag zum Thema “Führung in herausfordernden Situationen”

23.09.2020 (GUA) - Sitzung 4 des Kurses El manejo sostenible de los recursos naturales y su relación con los pueblos indígenas

24.09.2020 (GUA) - Sitzung 2 der Academia de Gobernanza

25.09.2020 (GUA) - Sitzung 4 des Kurses Ciudadanía, Democracia y poder local

25.09.2020 (GUA) - Sitzung 2 des Kurses zur politischen Bildung für indigene Frauen

25.09.2020 (GUA) - Kurs zum Thema politische Führung

25./26.09.2020 (HON) - Modul 5 des Kurses in Politischer Wissenschaft für Studierende der Nationalen Autonomen Universität von Honduras

26.09.2020 (HON) - Modul 6 des Kurses zur Sozialen Marktwirtschaft für Studierende der Nationalen Autonomen Universität von Honduras

26.09.2020 (GUA) - Sitzung 4 des Kurses zu politischer Teilhabe für Studierende der Politikwissenschaftlichen Fakultät der Univ. Rafael Landívar

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