“Brazilian Foreign Policy during the Lula Administration 2003-2011: The Role of Regional Multilateral Bodies in Brazil’s Regional Leadership” analysiert die Außenpolitik Brasiliens gegenüber Südamerika, welche es durch die Plattformen UNASUR und MERCOSUR unter der Präsidentschaft von Luiz Inácio Lula da Silva (2003-2011) ausgeübt hat. Dabei wird vor allem auf die Rolle, welche diese internationalen Organisationen für Brasiliens Führungsposition innerhalb der Region gespielt haben, eingegangen.
Die Veröffentlichung zeigt, wie Staaten an diese Organisationen als Plattformen nutzen können, um ihre nationalen Interessen zu verfolgen. In diesem Zusammenhang werden mehrere politische Veränderungen auf regionaler und nationaler Ebene betrachtet: Auf nationaler Ebene wurde Brasiliens Außenpolitik unter der Regierung von Lula, im Gegensatz zu der pragmatisch-institutionalistischen Strömung, welche unter seinem Vorgänger Henrique Cardoso vorherrschte, von einer stärker autonom geprägten Strömung bestimmt. Auf regionaler Ebene fand ein ideologischer Wandel vom offenen Regionalismus der 1990er Jahre hin zu einem post-neoliberalem Regionalismus statt. Dieser Wandel ermöglichte politische Harmonie zwischen mehreren populistischen Regierungen in Südamerika und führte zu einer Neukonfiguration von MERCOSUR und der Gründung von UNASUR. Die Handlungen der brasilianischen Regierung innerhalb dieser Organisationen werden in verschiedenen außenpolitischer Dimensionen untersucht, wie z.B. politische Diplomatie, wirtschaftliche und Handelsmaßnahmen und Kooperation. Die Analyse vermittelt ein besseres Verständnis der Art und Weise wie Brasilien diese Organisationen als Plattformen für die Konsolidierung seiner regionalen Führungsposition genutzt hat.