Frank Priess, der stellvertretende Leiter der Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung, eröffnete die Veranstaltung vor gut 100 geladenen Gästen aus Politik, Wissenschaft und Bürgergesellschaft. Frank Priess betonte die Bedeutsamkeit des vorliegenden Buches insbesondere zur Versachlichung der Diskussion der deutsch-ungarischen Beziehungen. Auch die geschichtlich sehr guten Beziehungen kamen in der Eröffnungsrede von Frank Priess nicht zu kurz, verwies er doch auf den Beitrag Ungarns bei der Überwindung des Eisernen Vorhangs. Dementsprechend sei es essenziell, dass die Arbeit an den guten bilateralen Beziehungen nicht abbricht.
Die Bedeutung der Veranstaltung wurde ebenfalls in einem Grußwort von Dr. Péter Györkös, ungarischer Botschafter in Deutschland, hervorgehoben. Dr. Györkös stellte den Wert des miteinander Sprechens heraus und sprach sich für einen wissenschaftlich statt emotional geladenen Dialog aus. Es brauche einen gewissen Grad an beidseitigem Engagement, um den jeweiligen Gegenüber zu verstehen und insbesondere, um nachvollziehen zu können wie Ungarn und seine Bürger funktionieren.
Anschließend stellte Dr. Bence Bauer, der Leiter des Deutsch-Ungarischen Instituts für Europäische Zusammenarbeit am Mathias Corvinus Collegium, den Sammelband in einigen wenigen Worten vor. Dr. Bauer betonte die Einzigartigkeit des Buches im Hinblick auf das Verständnis um die Vielfalt der Mentalitäten und die Vielschichtigkeit des ungarischen Staates. Zusammenfassen lässt sich das Buch in drei Worten: Staat, Souveränität und Nation.
In der nachfolgenden Podiumsdiskussion diskutierte Steffen Bilger, Staatssekretär im Verkehrsministerium und Mitglied des Deutschen Bundestages mit den beiden Herausgebern des Sammelbandes Dr. Balázs Orbán, Stellv. Minister und Kuratoriumsvorsitzender des Mathias Corvinus Collegium sowie Dr. Zoltán Szalai, Generaldirektor des Mathias Corvinus Collegiums. Moderiert wurde die spannende Diskussion von Dr. Bence Bauer.
Einer der wichtigsten Aspekte der Podiumsdiskussion, welche von allen Diskutanten gleichsam bekräftigt wurde, war die Bedeutung des gegenseitigen Verständnisses. Dr. Orbán hob den Stellenwert von drei distinkten Aspekten hervor: Geschichte, Geografie, Kultur – ohne die gegenseitige Kenntnis über diese drei Bereiche ist eine Wahrnehmung untereinander nicht möglich. Dies sei jedoch kein einseitiger Prozess, sondern ein Vorgang, an dem beide Seiten fortwährend arbeiten müssen, um die engen Beziehungen zwischen Ungarn und Deutschland zu verbessern. Auch Staatssekretär Bilger MdB nahm diesen Faden auf und verdeutlichte, dass die neue Bundesregierung gefordert sein wird, den Austausch auf europäischer Ebene weiterzuführen. Der Dialog miteinander ist und bleibt das oberste Gebot in Europa.
Abschließend wurden einige interessante Fragen aus dem Publikum entgegengenommen, welche die allgemeine Wahrnehmung zwischen Ungarn und Deutschland unter die Lupe nahmen. Auch auf dem nachfolgenden Empfang wurden die konstruktiven Diskussionen fortgeführt und rundeten einen insgesamt gelungenen Abend des gegenseitigen Austausches ab.
„Der ungarische Staat. Ein interdisziplinärer Überblick“ wurde, nachdem sein ungarisches Original infolge seines Erscheinens im Jahre 2019 breiten akademischen und gesellschaftlichen Widerhall erfahren hat, im Januar 2021 auch in deutscher Übersetzung beim Springer-Verlag herausgegeben. Das Werk ist ein Schlüssel zum ungarischen Denken, zur ungarischen Geschichte und zum Verständnis des ungarischen Staatsaufbaus.
Die Veranstaltung hat unter Einhaltung der 2G-Regel und den Hygienevorschriften und Maskenpflicht stattgefunden.
Über diese Reihe
Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.
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