Die Veranstaltung wurde von Osman Mohiadin Moallim, Vorsitzender der Somalia Civil Society und Geschäftsführer von SONSA, und Nils Wörmer, Leiter des RP SIPODI Ostafrika, eröffnet. In seinen einleitenden Worten begrüßte Herr Wörmer die Zusammenarbeit mit SONSA und würdigte deren Engagement für die Bearbeitung zentraler Herausforderungen in Somalia. Zudem stellte er Dr. Ellinor Zeino, Leiter des KAS Auslandsbüros Türkei, vor und dankte ihr für ihre Teilnahme am Dialog.
Die Veranstaltung gliederte sich in drei Podiumsdiskussionen. In der ersten Diskussion wurde die strategische Partnerschaft zwischen Somalia und der Türkei analysiert Dabei wurde ein besonderer Fokus auf das türkische Modell der internationalen Zusammenarbeit und dessen Übereinstimmung mit Somalia strategischen Zielen gelegt. In der Diskussion wurde betont, dass Somalia von bestimmten Elementen des türkischen Modells profitieren könnte, insbesondere von staatlich gelenkten Wachstumsstrategien und dem Ausbau der Infrastruktur. Gleichzeitig wurde jedoch darauf hingewiesen, dass eine unkritische Übernahme auch Risiken birgt, insbesondere die Gefahr einer zunehmenden Zentralisierung der Macht und einer Schwächung demokratischer Prinzipien.
Die zweite Diskussion befasste sich mit Somalias Positionierung in der Region und den Vorteilen einer Mitgliedschaft in der East African Community (EAC). Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass Somalia in den Bereichen Handel, Infrastruktur, Sicherheit und politische Zusammenarbeit erheblich von der EAC profitieren könnte. Gleichzeitig wurde jedoch darauf hingewiesen, dass diese Vorteile durch regionale Spannungen, insbesondere den anhaltenden Seekonflikt zwischen Kenia und Somalia, beeinträchtigt werden könnten.
Die dritte Podiumsdiskussion widmete sich Somalias Vorbereitung auf die bevorstehenden Wahlen und deren regionale Auswirkungen. Die Diskussionsteilnehmer stellten fest, dass der Wahlprozess nicht transparent sei und zu einer Verschärfung der Spannungen zwischen der somalischen Bundesregierung und ihren Bundesstaaten geführt habe. Die neue Leitung der Kommission der Afrikanischen Union (AUC) wurde begrüßt, da ihr eine entscheidende Rolle bei der Stabilisierung Somalias zukomme.
Die Veranstaltung endete mit einer Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse der Diskussion. Die Dialogplattform bot eine wertvolle Gelegenheit für verschiedene Akteure – darunter Regierungsvertreterinnen und Regierungsvertreter, Mitglieder der Zivilgesellschaft und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler – sich in einem konstruktiven Austausch zu engagieren und Netzwerke zwischen regionalen und internationalen Akteuren zu schaffen.
Über diese Reihe
Die Konrad-Adenauer-Stiftung, ihre Bildungsforen und Auslandsbüros bieten jährlich mehrere tausend Veranstaltungen zu wechselnden Themen an. Über ausgewählte Konferenzen, Events, Symposien etc. berichten wir aktuell und exklusiv für Sie unter www.kas.de. Hier finden Sie neben einer inhaltlichen Zusammenfassung auch Zusatzmaterialien wie Bilder, Redemanuskripte, Videos oder Audiomitschnitte.