Marokko als Wächter der Zivilisationen und Kompass des interkulturellen Dialogs

In Zusammenarbeit mit dem Verein Moroccan Millennium Leaders organisierte die Konrad-Adenauer-Stiftung in Marokko am 17. März 2025 den „Leaders Ftour Talk“ im Kabbaj-Palast in Rabat, wo Themen wie die Koexistenz der Kulturen und der interreligiöse Dialog in Marokko von hochrangigen Gästen aus Regierung, Diplomatie, Wissenschaft und auch der Zivilgesellschaft diskutiert wurden.
Der Austausch basierte auf Marokko als Zivilisationsmodell, das Tradition und Moderne vereint, aber auch als Bezugspunkt für Vielfalt, Koexistenz und den interkulturellen und interreligiösen Dialog in einer Zeit der Unsicherheit und Krise. Eingeladen waren Akteure der Zivilgesellschaft, aber auch Künstler sowie der Imam Marouane Rassine und der Rabbiner Levi Bannon, die jeweils einen religiösen Beitrag zur Gestaltung der Ftour-Debatte leisteten.

In seiner Eröffnungsrede ging Steven Höfner, Resident Representative der Konrad-Adenauer-Stiftung, auf die gemeinsamen Werte der Toleranz und des Respekts ein, die die Zusammenarbeit zwischen der Konrad-Adenauer-Stiftung und der Moroccan Millennium Leaders Association prägen und somit Marokko und Deutschland als Länder verbinden. Er betonte auch das auf den genannten Werten basierende „Licht von Marokko“, das er zu Beginn seiner Amtszeit bei der Konrad-Adenauer-Stiftung in Marokko während des Ramadan im vergangenen Jahr entdeckt hatte. Bei dieser Gelegenheit ermutigte er vor allem junge Menschen, dieses besondere Modell zu bewahren und weiterzugeben.
Auf die Leitlinien der Geschichte der Toleranz, Koexistenz und Offenheit gegenüber dem Anderen konzentrierte sich auch Marouane El Idrissi, Vorsitzender des Vereins Moroccan Millennium Leaders, der die Mehrdeutigkeit der marokkanischen Identität folgendermaßen zum Ausdruck brachte: Marokkaner zu sein bedeutet sowohl Verwurzelung als auch Offenheit.
Der Staatssekretär für Handwerk und Sozialwirtschaft, Lahcen Essaadi, betonte bei dieser Gelegenheit die tiefe Verankerung Marokkos in den Traditionen des Handwerks und der Architektur, die das Leben in der Gesellschaft prägen und in dieser Hinsicht nicht vergessen werden dürfen.

In einem weiteren Beitrag hob Seine Exzellenz Frau Assia Bensalah Alaoui, Wanderbotschafterin Seiner Majestät König Mohammed VI., die Bedeutung des ehemaligen Ministers Moulay Ahmed Alaoui hervor, der sich unermüdlich für die Verbreitung des marokkanischen Kulturerbes eingesetzt hat. Bensalah Alaoui bezeichnete das historisch-kulturelle Erbe des Königreichs als einen Ort, „an dem sich die Echos der Amazighs, die arabischen Flexionen, das andalusische Schillern und die afrikanischen Rhythmen vermischen“.
Seine Exzellenz Herr André Azoulay, Berater Seiner Majestät des Königs, beschrieb in seiner Abschlussrede die Einzigartigkeit Marokkos in Bezug auf die soziale Vielfalt und das Anderssein. Wo andere zurückweichen würden, entwickle sich das Königreich in die richtige Richtung. Schon heute sei Marokko weltweit führend, denn es gehe um die Menschlichkeit, die es in bescheidener Weise verkörpert. Herr Azoulay schloss, indem er ebenfalls die Worte von Steven Höfner aufgriff, der vom „Licht Marokkos“ sprach. André Azoulay sagte, das Licht Marokkos bestehe darin, dass seine Gesellschaft sich stets gegen Rückschritt, Verleugnung und Ausgrenzung gewehrt habe und so auch heute noch ihre Widerstandsfähigkeit in Krisen und Zeiten der Unsicherheit unter Beweis stelle.