Lateinamerika und die Karibik sind wieder stärker in das Blickfeld deutscher Politik und Interessen gerückt. Neben der geopolitischen Lage bietet gerade das Humboldt-Jahr in Deutschland einen willkommenen Anlass, den Beziehungen zur Region wieder mehr Aufmerksamkeit zu widmen. Jenseits der großen politischen Bühne werden die Beziehungen auf vielfältige Weise gepflegt, und diese Konstanz kultureller, sozialer und wirtschaftlicher Initiativen ist entscheidend für das Fortbestehen der Freund- und Partnerschaften. Ein sichtbares Produkt langjähriger Beschäftigung und Freundschaft mit der Region ist das Handbuch Lateinamerika, herausgegeben von den Lateinamerika-Kennern Günther Maihold, Hartmut Sangmeister und Nikolaus Werz, erschienen im Nomos-Verlag mit Unterstützung der KAS.
Anlässlich der Veröffentlichung des Buches fanden sich rund 130 Teilnehmer, unter ihnen Vertreter des diplomatischen Korps sowie Wissenschaft und Journalisten, in der Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung ein. Nach der Eröffnung der Veranstaltung durch den stellvertretenden Hauptabteilungsleiter Europäische und internationale Zusammenarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung, Frank Priess, und einem Grußwort des GRULAC Vorsitzenden und Botschafters der Republik Peru, S.E. Elmer Schialer, erörterten zunächst die drei Herausgeber des Handbuchs unter der Moderation von Carolina Chimoy, Redakteurin für Lateinamerika bei der Deutschen Welle, die Frage, ob Lateinamerika sich in einem Handbuch angemessen zusammenfassen lasse. In einem zweiten Panel, besetzt durch Dr. Mark Heinzel, Referatsleiter Nord- und Lateinamerika des DIHK, Georg Ismar, Leiter des Hauptstadtbüros des Tagesspiegels, Dr. Michi Strausfeld, Literaturwissenschaftlerin und –vermittlerin, sowie Helene Zuber, Redakteurin für die Iberische Halbinsel und Lateinamerika bei DER SPIEGEL, wurden vor allem die engen wirtschaftlichen Verflechtungen Deutschlands mit Lateinamerika sowie die mediale Wahrnehmung der Region diskutiert.
Einigkeit herrschte insbesondere darin, dass Deutschland und Lateinamerika zwar durch langjährige und vielfältige Beziehungen miteinander verbunden seien, diese Dichte der Beziehungen jedoch oftmals zu wenig in Wert gesetzt werde. Vor diesem Hintergrund sprachen sich die Diskussionsteilnehmer dafür aus, die Beschäftigung mit der Region auch jenseits der politischen und wirtschaftlichen Konjunktur zu suchen und damit der vielbeschworenen Partnerschaft mit Lateinamerika mehr Konstanz und Substanz zu verleihen.
Über diese Reihe
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