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CDU-Bundesgeschäftsstelle
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1971–2000: Das Konrad-Adenauer-Haus in Bonn
Die CDU-Bundesgeschäftsstelle, im Jahre 1950 im Zuge der Gründung der Bundespartei eingerichtet (Statut vom 20. Oktober 1950, §10), war zunächst mit elf Abteilungen in zwei Gebäuden in der Bonner Argelander- und Blücherstraße untergebracht. Mit der Ernennung von Bruno Heck zum CDU-Bundesgeschäftsführer am 1. Mai 1952 begann dann der Ausbau des Parteiapparats. Er veranlasste den Kauf des Parteihauses in der Nassestraße 2.
Im Dezember 1971 erfolgte der Umzug in ein modernes Bürogebäude an der Friedrich-Ebert-Allee im Bonner Ortsteil Gronau. Es war bis zum Jahr 2000 Sitz der Bundesgeschäftsstelle der CDU in Bonn. Damit wurden die zuvor in 17 über das gesamte Bonner Stadtgebiet verteilten Gebäude in einem Bau zusammengefasst und nach dem ersten Bundeskanzler und ersten Bundesparteivorsitzenden der CDU benannt. Das Hochhaus mit zehn Etagen, einem Betriebsgebäude mit zwei Stockwerken und Gesellschaftsräumen im Südflügel hatten die Architekten Max Meid und Helmut Romeick entworfen. Auf dem Dach waren die markanten roten Leuchtbuchstaben "CDU" angebracht. Das Gebäude wurde am 14. Dezember 2003 gesprengt.
Gemäß Geschäftsverteilungsplan oblag dem Bundesgeschäftsführer die Gesamtleitung der Bundesgeschäftsstelle, die Referatsleitung und die Gesamtorganisation. Die Parteizentrale wurde in fünf Abteilungen gegliedert:
- Verwaltung, Recht und Haushalt
- Organisation
- Referate für Wirtschaftspolitik, Sozialpolitik, Frauen, Jugend, Rundfunk, Heimatvertriebene, Personal, ferner die Referate für Kultur, Ausland und Parlamentsverbindung
- Archiv
- Publizistik mit Deutschland-Union-Dienst (DUD), Union in Deutschland (UiD) und dem Verlag „Das Wirtschaftsbild“
Mit der Einrichtung des Länderreferats und der Bundesfachausschüsse in den 1950er Jahren wurde die fachliche Beratung des Parteiapparats verbessert. Vorsitzende der Ausschüsse waren in der Regel die CDU-MdBs der korrespondierenden Bundestagsausschüsse; die Geschäftsführung lag bei den Referenten der Bundesgeschäftsstelle. 1962 wurde das Amt eines Geschäftsführenden Vorsitzenden eingerichtet, der in allen Fragen der Parteiarbeit neben dem Parteivorsitzenden eigenständig handeln konnte. Ein weiterer Modernisierungsschritt wurde 1967 auf dem Braunschweiger Bundesparteitag getan. Als Nachfolger des Geschäftsführenden Vorsitzenden bzw. des geschäftsführenden Präsidialmitglieds wurde ein hauptamtlicher Generalsekretär eingesetzt, dessen Kompetenzen beträchtlich erweitert wurden. Mitte 1972 wurde beim Generalsekretär das „Büro für Auswärtige Beziehungen“ eingerichtet.
Das Anwachsen der Bundesgeschäftsstelle auf sieben Abteilungen in den ersten Jahren der Opposition und Überschneidungen von Zuständigkeiten in den Ressorts führten zu erheblichen Friktionen im Apparat. So kam es 1973/74 zu einer durchgreifenden Neuorganisation. Kernstück der von Helmut Kohl als Parteivorsitzendem und Kurt Biedenkopf als Generalsekretär durchgeführten Reformen war die Bildung der drei Hauptabteilungen:
- Verwaltung, Personal und Organisation
- Politik, Dokumentation, Information
- Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Der Generalsekretär führt die Geschäfte und koordiniert die Parteiarbeit auf allen Ebenen, wobei ihm eine weitgehende Weisungskompetenz in politischen und organisatorischen Fragen zukam. Der Bundesgeschäftsführer war gegenüber dem Parteivorsitzenden und dem Generalsekretär verantwortlich für die Leitung des Parteiapparates. Er organisierte und kontrollierte die Dienstleistungen. Neu eingerichtet wurde bei der Reform auch die dem Generalsekretär und Bundesgeschäftsführer direkt unterstellte Planungsgruppe für langfristige politische Konzeptionen. Dem Generalsekretär direkt zugeordnet wurde der Parteisprecher, dem zugleich die Verantwortung für das „Dt. Monatsblatt“ und den DUD oblag. Der Justitiar war dem Bundesgeschäftsführer zugewiesen, das Büro des Bundesschatzmeisters dem Parteivorsitzendem zugeordnet.
Unter Heiner Geißler wurde zu Beginn der 1980er Jahre eine umfassende personelle Reorganisation durchgeführt, die insbesondere der effizienteren Vorbereitung und Durchführung des Bundestagswahlkampfes diente. Zu diesem Zweck wurde die Abteilung Organisation zur selbständigen Hauptabteilung IV erhoben.
Seit 2000: Das Konrad-Adenauer-Haus in Berlin
Aufgrund des Umzugs des Parlaments und von Teilen der Bundesregierung nach Berlin verlagerte auch die Bundesgeschäftsstelle der CDU ihren Standort. Der CDU-Bundesvorstand entschied sich am 30. Juni 1997 für das Tiergarten-Dreieck als Sitz der neuen Parteizentrale. Ausschlaggebend war die hervorragende Lage in der neuen politischen Mitte, umgeben von dem Bundespräsidialamt, dem Regierungsviertel sowie Botschaften, wissenschaftlichen Einrichtungen und den Vertretungen der Länder beim Bund. Der Entwurf stammt von dem Düsseldorfer Architektenbüro Petzinka Pink und Partner, die im Rahmen eines Architektenwettbewerbs den Zuschlag für den Entwurf des Konrad-Adenauer-Hauses im Südteil des Klingelhöfer Dreiecks erhalten hatten, das als kulturhistorisch einzigartiges Areal gilt. Am 3. Juli 2000 war das neue Konrad-Adenauer-Haus in Berlin-Tiergarten, Klingelhöferstraße 8, bezugsfertig.
Literatur:
Kristin Bartsch: Das Konrad-Adenauer-Haus in Bonn. In: Bredenbeck, Moneke, Neubacher (Hg.): Bauen für die Bundeshauptstadt. Edition Kritische Ausgabe im Weidle Verlag, Band 2. Bonn 2011. S. 109–114.
1950–1951 | Friedrich Holzapfel |
1951–1952 | Heinz Lubbers (komm.) |
1952–1957 | Bruno Heck |
1958–1970 | Konrad Kraske |
1970–1971 | Rüdiger Göb |
1972–1973 | Ottfried Hennig |
1973–1978 | Karl-Heinz Bilke |
1978–1979 | Helmut Holle |
21.05.1979–23.06.1981 | Ulf Fink (ab 01.03.1979 komm.) |
01.09.1981–18.01.1991 | Peter Radunski (ab 23.06.1981 komm.) |
1991–1993 | Wilhelm Staudacher |
1993–1996 | Hans-Joachim Reck |
01.11.1996–31.08.1997 | vakant |
1997–1998 | Christian Dürig |
1999–2003 | Willi Hausmann |
2004–2007 | Johannes von Thadden |
2007–2019 | Klaus Schüler |
2019–2022 | Stefan Hennewig |
2022–2024 | Christoph Hoppe |
seit Juli 2024 | Philipp Birkenmaier |