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Christlich-Demokratische Internationale (CDI)

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Gegründet wurde die CDI 1961 in Santiago de Chile unter dem Namen Union Mondiale des Democrates Chretiens (UMDC) als Dachverband bereits bestehender, auf Europa und Lateinamerika begrenzter regionaler Zusammenschlüsse:

 

  • den Nouvelles Équipes Internationales (NEI)
  • der Union Chrétienne Démocrate d’Europe Centrale (UCDEC)
  • und der Organización Demócrata Cristiana de América (ODCA)

 

Seit Anfang 1955 arbeiteten die Generalsekretariate dieser Verbände an der Schaffung einer weltweiten Organisation. Die erste interkontinentale Konferenz fand 1956 in Paris statt. Die neue Dachorganisation hatte in der Weltkonferenz, dem Weltkomitee und dem Generalsekretariat ihre Organe. Ihr Sitz war ab 1964 Rom; in den drei Jahren davor übernahmen die Generalsekretariate gemeinschaftlich die Sekretariatsarbeit. Erster Präsident wurde Rafael Caldera (Venezuela), erster Generalsekretär Rene de Leon (Guatemala). Mit dem 1976 verabschiedeten „Politischen Manifest der Christlichen Demokraten“ gab sich die UMDC ein Programm, das auf die Schaffung einer freien, demokratischen, solidarischen und gerechten Gemeinschaft hinzielt, die sich an christlichen Werten orientiert. Die Umbenennung der UMDC in CDI und die Verlagerung des Sitzes von Rom nach Brüssel wurden im November 1982 auf dem Kongress in Quito beschlossen. Eine größere Umstrukturierung war damit nicht verbunden; lediglich die Satzung wurde dahingehend•geändert, dass neben regionalen Organisationen auch Parteien direkte Mitglieder werden konnten.

Die CDI hat – insbesondere wegen der vergleichsweise späten Gründung und der losen organisatorischen Struktur als Dachorganisation von Regionalverbänden – nicht die Bedeutung der Internationalen der Liberalen oder Sozialisten erlangt. Auf dem 11. Kongress im Juni 1995 in Brüssel wurde deshalb mit einer neuen Satzung und dem ersten Grundsatzprogramm ein umfassender politischer Neuanfang beschlossen. Dazu gehörte, dass nicht mehr die Regionalverbände, sondern die Mitgliederparteien direkt für die Beziehungen zur CDI verantwortlich sind und damit effizienter mit ihr zusammenarbeiten können. Organe der CDI sind die Generalversammlung, das Politische Büro, das Exekutivkomitee, das Präsidentenamt, das Generalsekretariat sowie die Finanz- und Verwaltungskommission.

In den 1990er Jahren hat sich die CDI auch für genuin konservative Parteien geöffnet. Auch ist sie von ihrem bisherigen Prinzip abgerückt, wonach nur Parteien und politische Formationen Mitglieder werden können, die sich dem christlichen Humanismus verpflichtet fühlen und dem Gedankengut der christlichen Demokratie verbunden sind. Der Vorsitzende Javier Ruperez erklärte 1999 in Bukarest die Umbenennung in „CDI – Internationale der christlich-demokratischen und der Volksparteien“.

 

Literatur

 

 

Reinhard Schreiner

 

Vorsitzende der CDI (vor 1982 UMDC)
1961-1967 Rafael Caldera (Venezuela)
1967-1982 Mariano Rumor (Italien)
1982-1986 Andrés Zaldívar (Chile)
1986-1989 Flaminio Piccoli (Italien)
1989-1993 Eduardo Fernández (Venezuela)
1993-1995 Emilio Colombo (Italien)
1995-2000 Ricardo Arias Calderon (Panama)
2000-2001 Wilfried Martens (Belgien)
2001-2006 Jose Maria Aznar (Spanien)
2006-2015 Pier Ferdinando Casini (Italien)
seit 2015

Andrés Pastrana Arango

 

Generalsekretäre der CDI (vor 1982 UMDC)
1974-1982 René De León (Guatemala)
1982-1986 Angelo Bernassola (Italien)
1986-1989 Luis Herrera Campins (Venezuela)
1989-1993 André Louis (Belgien)
1993-1995 Sergio Pizarro Mackay (Chile)
1995-2000 Javier Ruperez (Spanien)
2000-2003 Alejandro Agag Longo (Spanien)
seit 2003 Antonio López-Istúriz White (Spanien)

 

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