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Europäische Union Christlicher Demokraten (EUCD)
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Die 1965 gegründete EUCD ging aus der Nouvelles Équipes Internationales (NEI) hervor. Der Phase der Konsultation, welche die Arbeit der NEI gekennzeichnet hatte, sollte eine Phase konkreter gemeinsamer Politik der christlich-demokratischen Parteien Europas folgen, in der es vor allem galt, Hindernisse auf dem Weg europäischer Gemeinschaftsbildung zu beseitigen. Deshalb waren in der EUCD-Satzung die unitarischen Elemente stärker ausgeprägt. Jedoch behielten die Mitgliederparteien ihre volle Autonomie gegenüber den internationalen Gremien. Anders als die NEI sollte sich die EUCD bemühen, in ihre Ziele stärker die Politik und die europäischen Institutionen (Europaidee) einzubeziehen. Entsprechend wurden in die Gremien der EUCD neben nationalen Parteienvertretern und Parlamentariern auch Vertreter europäischer Institutionen, insbesondere Mitglieder der Parlamentarischen Versammlung des Europarats und des Europäischen Parlaments (EP), einbezogen. Die Fraktion der Christlichen Demokraten im EP übernahm mehr und mehr Aufgaben im Dienste der EUCD, der sie ihre materiellen Möglichkeiten zur Verfügung stellte. Die EUCD bemühte sich ihrerseits, die parlamentarische Arbeit der christlich-demokratischen Abgeordneten zu unterstützen. Die Intensivierung der Integration in der EG erforderte eine engere Zusammenarbeit zwischen den Partnern der Mitgliederstaaten. 1970 entstand eine informelle Ständige Konferenz der führenden Persönlichkeiten der EUCD-Parteien aus der EG, 1972 wurde mit dem „Politischen Komitee der christlich-demokratischen Parteien der Mitgliederstaaten der EG“ ein Organ gegründet, aus dem 1978 die Europäische Volkspartei (EVP) hervorging. Während der 1980er Jahre wurden angesichts der EG-Erweiterung intensive Bemühungen mit dem Ziel einer Fusion der EUCD mit der EVP unternommen. Mit dem politischen Umbruch in Mittel- und Osteuropa erschien es aber sinnvoller, die EUCD als eigenständige Organisation zu erhalten, da mit einer Einbeziehung der mittelosteuropäischen Länder und einer entsprechenden Aufnahme christlich-demokratischer Parteien in die „europäische Partei“ nicht gerechnet werden konnte.
Die EUCD bot in den folgenden Jahren die Grundlage für die Zusammenarbeit mit den neu entstandenen oder wiedergegründeten christlich-demokratischen und programmatisch nahestehenden Parteien. Im Rahmen der EUCD wurden – mit Mitteln der EVP und der EVP-Fraktion des EP – auch die neuen Partner unterstützt. Nachdem während der 1990er Jahre die Voraussetzungen für die Aufnahme der mittelosteuropäischen Staaten in die EU geschaffen wurden, drängten diese Parteien in die EVP. 1996 beschloss die EUCD auf ihrem letzten Kongress in Laibach/Slowenien ihre Integration in die EVP. 1998 wurde ihre Auflösung vollzogen.
Literatur
R. Papini: L’Internationale Démocrate Chrétienne. La coopération internationale entre les partis démocrates-chrétiens de 1925 à 1986 (1988); T. Jansen: Die Entstehung einer europäischen Partei. Vorgeschichte, Gründung und Entwicklung der EVP (1996); M. Gehler u.a. (Hg.): Christdemokratie in Europa im 20. Jahrhundert (2001).
Thomas Jansen
Präsidenten | |
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1965-1973 | Mariano Rumor (Italien) |
1973-1981 | Kai-Uwe von Hassel (Deutschland) |
1981-1983 | Diogo Freitas do Amaral (Portugal) |
1983-1985 | Giulio Andreotti (Italien) |
1985-1992 | Emilio Colombo (Italien) |
1993-1996 | Wilfried Martens (Belgien) |
1996-1999 | Wim van Velzen (Niederlande) |
Generalsekretäre | |
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1965-1974 | Leo Tindemans (Belgien) |
1974-1978 | Arnaldo Forlani (Italien) |
1978-1983 | Giuseppe Petrelli (Italien) |
1983-1994 | Thomas Jansen (Deutschland) |
1994-1999 | Klaus Welle (Deutschland) |