Berlin stand nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs unter der Kontrolle der vier Hauptsiegermächte USA, Großbritannien, Frankreich und Sowjetunion. Die Stadt war umgeben von der sowjetisch besetzten Zone.
Nachdem in den westlichen Besatzungszonen Deutschlands am 20. Juni 1948 die Währungsreform durchgeführt wurde, sollte die neue Währung auch in den Westsektoren Berlins eingeführt werden. Die Sowjetunion reagierte darauf mit einer Abtrennung West-Berlins von den westlichen Besatzungszonen. Am 24. Juni 1948 blockierten sowjetische Truppen alle Zufahrtswege nach West-Berlin. Dies war der Beginn der Berlin-Blockade, die erst am 12. Mai 1949 endete.
Um die Versorgung der westlichen Sektoren Berlins sicherzustellen, veranlasste der amerikanische Militärgouverneur Lucius D. Clay (1897-1978) die Einrichtung einer Luftbrücke. Beinahe ein Jahr lang kamen alle lebenswichtigen Güter wie Lebensmittel, aber auch Baumaterialien und Brennstoffe, vor allem Kohle, mit Flugzeugen in die Stadt. Insgesamt wurden in fast 278 000 Flügen mehr als 2,3 Millionen Tonnen Fracht transportiert. Die Berliner nannten die Transporte bald „Rosinenbomber“, weil einige Piloten vor ihrer Landung kleine Päckchen mit Süßigkeiten für die Kinder in West-Berlin abwarfen.
Mit der Luftbrücke zur Versorgung der Menschen demonstrierten die westlichen Alliierten ihren festen Willen, in den Westzonen der geteilten Stadt Freiheit und Demokratie zu verteidigen. Bis heute bildet die Luftbrücke deshalb einen positiven Bezugspunkt für die deutsch-amerikanische, die deutsch-französische und die Freundschaft zwischen Briten und Deutschen. Das wachsende Ansehen der Westmächte infolge der Hilfen trug auch dazu bei, dass die Sowjetunion die Blockade am 12. Mai 1949 aufhob. Unabhängig davon wurden die Lieferungen aus der Luft noch bis zum Herbst 1949 fortgesetzt.