In beengten Verhältnissen aufgewachsen, wandte sich Schedl nach dem Studium dem Journalismus zu. Als Landrat wurde er nach dem 2. Weltkrieg mit den Problemen der strukturschwachen bayerischen Provinz konfrontiert. Als Vorsitzender des CSU-Bezirksverbands Oberpfalz 1955–1972 fand er seine Hausmacht. Im Oktober 1957 trat Schedl als Minister für Wirtschaft und Verkehr in die bayerische Staatsregierung ein und avancierte neben Ministerpräsident Hanns Seidel zum Motor einer forcierten Industrie- und Infrastrukturpolitik. Besondere Aufmerksamkeit widmete Schedl der Förderung von Energieträgern wie Erdöl und Erdgas, aber auch dem Bau von Kernkraftwerken. 1970 wechselte er nach Unstimmigkeiten mit Ministerpräsident Alfons Goppel ins Finanzministerium, konnte dort jedoch nicht mehr viele Akzente setzen. Im Februar 1972 zog sich Schedl aus der Politik zurück und war seitdem publizistisch tätig.
Bestand: Bayerisches HStA München.
Lebenslauf
- Studium der Philosophie, Psychologie, Publizistik, Volkswirtschaft sowie der Literatur- und der Kunstgeschichte in Regensburg, München und Würzburg
- 1937 NSDAP
- 1937–1940 Mitarbeiter des „Regensburger Anzeigers“
- 1940–1945 Kriegsdienst
- 1941 Promotion
- 1945 Mitgründer der CSU in Regensburg
- 1947-48 CSU-Landesgeschäftsführer
- 1948–1957 Landrat in Neumarkt/Oberpfalz
- 1950–1974 MdL Bayern (CSU)
- 1957–1970 bayerischer Staatsminister für Wirtschaft und Verkehr
- 1970–1972 bayerischer Staatsminister der Finanzen
- 1969–1972 stellvertretender Ministerpräsident
Veröffentlichungen
- Bayerns Wirtschaft in ihrer europäischen Verflechtung, in: L. Huber (Hg.): Festschrift für Alfons Goppel (1975)
Literatur
- J. H. Mauerer: Otto Schedl (1972)
- K. Borchardt: Geschichte des bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Verkehr (1987)