Vortrag
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Schulpolitik in Deutschland scheint - von Land zu Land durchaus verschieden - immer wieder
in die gleichen Fallen zu geraten: in die Egalitarismus-Falle, in die Falle des Machbarkeitswahns, in die Falle der Erleichterungs- und Gefälligkeitspädagogik, in die Beschleunigungsfalle und in die Quoten-Falle. Zukunftweisend und auch weiterhin konkurrenzfähig gegenüber anderen OECD-Ländern und im besonderen gegenüber den USA ist das deutsche Bildungswesen aber nur, wenn es sich eher am Prinzip Freiheit als am Prinzip Gleichheit orientiert, wenn es auf Bildungsvielfalt statt auf schulische Einfalt setzt, wenn es sich auch zur Bildung von Eliten bekennt, wenn es eine Bildung jenseits von Testergebnissen und von Nützlichkeitsdenken vermittelt und wenn es konkretes Wissen statt bloßer Kompetenzen einfordert.
Josef Kraus, Jahrgang 1949, Oberstudiendirektor an einem Gymnasium in Bayern, Diplom-Psychologe, ehrenamtlich Präsident des Deutschen Leherverbandes (DL), der Dachorganisation der Bundesverbände der Lehrer an Gymnasien, Realschulen sowie an beruflichen und an Wirtschaftsschulen. Seine Buchtitel sind unter anderem: Spaßpädagogik - Sackgassen deutscher Schulepolitik (1998), Der PISA-Schwindel (2005), Ist die Bildung noch zu retten? (2009), Bildung geht nur mit Anstrengung (2011).