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Veranstaltungsberichte

"Lateinamerika - eine vernachlässigte Weltregion?"

In Kooperation mit der Handelskammer Hamburg und dem Lateinamerika Verein, lud das Politische Bildungsforum Hamburg der Konrad-Adenauer-Stiftung zum Thema „Lateinamerika – eine vernachlässigte Weltregion?“ in die Handelskammer Hamburg ein.

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Frau Corinna Nienstedt, Geschäftsführerin und Leiterin des Geschäftsbereichs International der Handelskammer Hamburg, und Markus Rosenberger, Teamleiter Lateinamerika der Konrad-Adenauer-Stiftung, begrüßten die Teilnehmer und stellten die Referenten vor.

Prof. Dr. Nolte kritisierte den ‚Polit-Tourismus‘, der sich momentan auf Kuba konzentriert. Auch die internationale Presse berichtet vor allem über Lateinamerika im Kontext von innenpolitischen Krisen und Konflikten. Die Welle linkspopulistischer Regime scheint gegenwärtig zwar abzuebben, dennoch steht die Demokratie in Lateinamerika vor der Bewährungsprobe. Die politischen und wirtschaftlichen Krisen in den unterschiedlichen Staaten Lateinamerikas bilden nach wie vor den Nährboden für populistische Regierungen.

Die Wirtschaft Lateinamerikas ist weiterhin sehr stark auf die Exploitation von Rohstoffen und den Export von Agrarprodukten angewiesen, so Dr. Georg Kippels, MdB. Die wirtschaftliche Entwicklung vieler Länder ist daher von den Preisschwankungen auf den Weltmärkten abhängig. Um diese Abhängigkeit zu verringern, müssen wirtschaftliche Kontakte auf Augenhöhe ausgebildet werden. Zudem müssen im Interesse Europas und Lateinamerikas stärker auch klima-, umwelt- und energiepolitische Themen besprochen werden. Dr. Kippels betonte weiter, dass Deutschland sich für neue Beschäftigungschancen einsetzt, um Rahmenbedingungen für qualitatives Wachstum zu schaffen und um dadurch Armut und soziale Ausgrenzung zu lindern.

David Gregosz, wies auf den Anspruch der Konrad-Adenauer-Stiftung hin, sich intensiv mit den politischen Entscheidungsträger auseinanderzusetzen und einen Dialog zwischen Staat, Wirtschaft, Unternehmen und Zivilgesellschaft zu fördern. Die Dialogreisen deutscher Politiker (z.B. Außenminister Steinmeier, Bundespräsident Gauck) nach Lateinamerika sind von großer Bedeutung, da sie Anerkennung und Wertschätzung vermitteln und stärken das bereits vorhandenen positive Deutschland-Bild in Lateinamerika. Alle Maßnahmen der deutschen Politik sollten dabei den Menschen im Blick behalten und es muss für Deutschland und Europa weiterhin die Aufgabe bleiben, die historisch gewachsenen Beziehungen zu den Staaten Lateinamerikas zu pflegen und zu vertiefen.

Aus Sicht des Kaufmanns Christoph G. Schmitt ist Lateinamerika keine "vernachlässigte" Region, sondern eine "entkoppelte" Region. Er stellte die Frage, mit welchen Produkten geht ein Unternehmer/Kaufmann auf den Markt in Lateinamerika? Der Handel zwischen den einzelnen Ländern Lateinamerikas muss liberalisiert werden. Marktwirtschaft ist die Grundlage für Wohlstand.

Nach einer lebhaften Diskussionsrunde hatten die Teilnehmer Gelegenheit, bei einem Get-Together die Diskussion zu vertiefen.

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