Veranstaltungsberichte
Am 14. Juni 2017 richtete das Politische Bildungsforum Hamburg der Konrad-Adenauer-Stiftung eine Vortrags- und Diskussionsveranstaltung zum G20-Gipfel in Hamburg aus, an der ca. 70 Gäste teilnahmen.
Das Gipfeltreffen auf höchster Ebene der Regierenden und unter Einbeziehung der Fachminister wird am 7. und 8. Juli 2017 in Hamburg stattfinden. Teilnehmerstaaten sind die G7-Länder USA, Frankreich, Großbritannien, Deutschland, Italien, Japan und Kanada teil sowie darüber hinaus China, die Russische Föderation, Brasilien, Indien, Indonesien, Argentinien, Mexiko, Südafrika, Australien, Südkorea, Saudi-Arabien, die Türkei und die Europäische Union (Spanien mit ständigem Gaststatus). Ergänzend werden die Spitzen internationaler Organisationen wie Weltbank, UNO, Weltwährungsfonds, WTO, OECD und Internationale Arbeitsorganisation (ILO) erwartet. In den Medien sowie insbesondere vor Ort, in unserer Freien und Hansestadt Hamburg, greift der G20-Gipfel zunehmend Raum. Mehr als genug Gründe, um dem Thema einen Abend zu widmen.
Einstieg wie Grundlage bildete die Key Note des Hamburger Bundestagsabgeordneten Jürgen Klimke, der für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion Obmann im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung ist. Herr Klimke reflektierte über aktuelle sowie im Laufe der letzten Jahre relevante globalpolitische Themen wie internationale Krisenherde, weltweite Flüchtlingsströme, internationale Bemühungen zur Bankenregulierung und damit zusammenhängend Fragen einer sozio-ökonomisch gerechten und perspektivisch solidarischen Ausgestaltung von Globalisierung. Als Zukunftsthemen von globaler Bedeutung führte Abgeordneter Klimke die Digitalisierung, Angleichung von männlichem und weiblichem Erwerbsanteil sowie eine Regulierung der "Schattenbankwirtschaft" ins Feld. Jürgen Klimke unterstrich, dass die deutsche G20-Präsidentschaft in 2017 einen ganzheitlichen Ansatz aufweise, der Wohlstand im Zusammenhang mit Entwicklungszusammenarbeit denkt.
Diese Einlassungen als "Sprungbrett" nutzend, entwickelte sich im Rahmen des anschließenden Podiums und vieler Publikumsfragen eine facettenreiche Debatte. Die Moderatorin Julia Weigelt band zunächst die weiteren Podiumsdiskutanten Klaus Ebert, Vorsitzender des Hamburger Presseclubs, und Lukas Posch, Bundesvorsitzender der Initiative junger Transatlantiker e.V., ein. Der gegenwärtig problematisch anmutende Zustand der Transatlantischen Beziehungen spielte in der gemeinsamen Diskussion eine wiederkehrende, die Mehrheit der Teilnehmerinnen und Teilnehmer erkennbar aufrührende Rolle. Als prominenter und meinungsstarker Vertreter der Medienwirtschaft, brachte Klaus Ebert eine Kontextualisierung des G20-Gipfels in Bezug auf Kommunikation ein. So würde G20 - ungeachtet berechtigter Kritik in Bezug auf allzu arrivierte, verkrustete Strukturen in den Internationalen Beziehungen - laut Herrn Ebert eine wichtige Plattform für Begegnung und Austausch auf höchster politischer Ebene bieten. Der mediale und zivilgesellschaftliche Aufruhr, der damit einher geht, prononciert und befördert den öffentlichen Diskurs. Durch eine Reihe von Feedbacks aus der Teilnehmerschaft wurden weiterhin u.a. konditionierte Entwicklungshilfe, Umweltschutz und Nachhaltigkeitsziele, sowie die Frage erörtert, wie aus einem juristisch unverbindlichen und doch globalen Beschluss eine verbindliche politische Handlung zu folgen vermag.
Das Politische Bildungsforum Hamburg bedankt sich bei den Mitwirkenden Julia Weigelt, Klaus Ebert, Lukas Posch und Jürgen Klimke, ebenso wie bei den Teilnehmerinnen und Teilnehmern für die rege, produktive Veranstaltung.