Veranstaltungsberichte
Nachdem Dr. Karsten Dümmel den Referenten sowie die TeilnehmerInnen begrüßt und ein paar einleitende Worte gesagt hatte, übergab dieser das Wort an den Referenten Dr. Wolfgang Mayer.
Der Referent leitete seinen Vortrag ein, indem er über die erste vorsichtige Menschenrechtsdebatte sprach, die sich seit Aufnahme der beiden deutschen Staaten in die UNO, vor allem aber nach der Konferenz für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (KSZE) im Osten entfachte. Er erläuterte deren Folgen und ging auf Werte wie Freiheit, Freizügigkeit und andere verfassungsmäßig garantierte Grundrechte ein, die heute, zumindest in Deutschland und den westlichen Demokratien, oft als verständlich angesehen werden.
Danach kam er auf die von den Machthabern des Ostblocks unterschätzte Inhalt der KSZE-Schlussakte von Helsinki zu sprechen, die sich im Nachhinein aber „als eine tickende Zeitbombe“ erwies. Gerade bei vielen jungen Menschen kam der Wille immer wieder auf ihr Land auf legalem Wege zu verlassen. Doch nicht nur Ausreisewillige beriefen sich auf die KSZE-Schlussakte. Auch die bis zuletzt dem System treu gebliebenen, die noch unmittelbar vor dem Zusammenbruch auf Erneuerung, auf einen Sozialismus „mit menschlicherem Antlitz“ gehofft hatten, forderten schließlich mehr Menschenrechte und menschliche Erleichterungen ein.
Im Anschluss daran hatten die Teilnehmer/innen die Möglichkeit Fragen zu stellen. Diese befassten sich u.a. mit dem genauen Inhalt der KSZE-Schlussakte von Helsinki, den genauen Wortlauten in der Akte, den Folgen und den Auswirkungen auf die anderen Länder Osteuropas.