Veranstaltungsberichte
Manfred Strack vom Amerikazentrum erläuterte zu Beginn anschaulich, was seiner Meinung nach die USA mit der deutschen Mauer zu tun habe. Dazu zeigte er einige Bilder: Die Berliner Luftbrücke, bei der ein Jahr über 277.000 Flüge von amerikanischen Piloten zur Versorgung Ostberlins geflogen worden waren, Kennedys Rede im Juni 1963 in Berlin, Reagans Berlin-Besuch 1987, sowie die Präsenz der amerikanischen Botschaft am Brandenburger Tor, die 2008 feierlich eröffnet worden war.
Zur Einstimmung in den Abend begann Anne Wiemann, Flötistin und Saxophonistin mit einer beeindruckenden musikalischen Einlage. Sie trug eine Komposition zu einer Bildunterschrift von Heiner Studts Werken vor.
Der Künstler berichtete im Anschluss vom Zeitpunkt der Aufnahmen, die im Amerikazentrum zu besichtigen sind: Sie waren bei einem Familienurlaub Anfang der neunziger Jahre entstanden und zeigen die Stadt sowohl im Aufbruch, als auch mit Überresten der Mauer aus vergangenen Tagen.
Im Anschluss daran lasen Dr. Dümmel und Herr Studt aus der Novelle, die Herr Dümmel parallel neben dem Entstehen der Bilder von Herrn Studt geschrieben hatte. In der Novelle wurde zwischen der Ich-Perspektive eines „Roland“ sowie den Stasi-Akten zu der Hauptfigur gewechselt. Roland treiben die Zersetzungsmaßnahmen der Stasi in die psychatrische Klinik, am Schluss der Novelle hat er Selbstmordgedanken. Das makabere Ende entstamme der Realität, so Dr. Dümmel: Die Stasi will trotz der klinischen Einweisung Rolands nicht mit den Zersetzungsmaßnahmen aufhören, da man fürchtet, Roland könne sich durch Selbstmord einer angeblichen Strafe entziehen.
Im Anschluss an die Lesung hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die Ausstellung von Heiner Studt zu besuchen.