Veranstaltungsberichte
Von 1960 bis 1963, und damit 2 Jahre vor der Errichtung des Regierungsbunker in Ahrweiler, wurde der Bunker am Berliner Tor im Zuge der Neuorganisation des Zivilschutzes Westdeutschlands zu einem sogenannten Schutzbauwerk umgebaut, das 440 Personen vor den Auswirkungen eines atomaren Schlagabtausches zwischen der NATO und den Staaten des Warschauer Abkommens schützen sollte. Dieser Umbau erfolgte experimentell und somit ist der Bunker Berliner Tordamm als erstes Bauwerk seiner Art entstanden und mit keinem anderen Hamburgs zu vergleichen.
Die Anlage am Bahnhof Berliner Tor befindet sich bis heute in der Zivilschutzbindung. Sie ist aber aufgrund der veränderten politischen Situation Europas, dessen Bedrohungslage und der Weiterentwicklung der Waffentechnik "nur noch" ein Zeugnis der jüngeren Geschichte der Stadt Hamburg.
Herr Rossing berichtete, dass nach Kriegsende der Bunker zunächst für Wohnzwecke und dann als Lager genutzt wurde. Aufgrund von zivilschutztaktischen Gutachten, die im Rahmen der Bedrohung Deutschlands während der Zeit des Kalten Krieges erstellt wurden, entschied das Bundesministerium des Innern 1961 über eine Wiederherstellung des Bunkers und ließ ihn zwischen Oktober 1964 und Dezember 1969 als Schutzraum im Fall eines Atomkriegs wieder instand setzen. Dazu gehören 150 Liegen sowie 300 Sitze mit Gurten. Da mit einer Verpestung der Luft durch die Bombenangriffe gerechnet wurde, wurden spezielle Sand-Filterungsanlagen eingebaut, die Technik verbessert sowie die Wände verdickt. Damit ist der Bunker für einen 14-tägigen Aufenthalt ausgestattet worden.