Veranstaltungsberichte
Am Donnerstag, den 28.08.2014, las Karsten Dümmel aus seinem Buch "Strohblumenzeit" im Mahnmal St. Nikolai. Sein Buch erzählte in abwechslungsreicher und sensibler Art und Weise von den letzten fünfzig Jahren deutscher Geschichte.
Im Dezember 2011 fährt eine junge Französin von Avignon nach Berlin. Es wurden Observationsakten der Stasi über ihren Vater gefunden. Dies ist der Ausgangspunkt des Buches, welches im weiteren Verlauf mit seinen Protagonisten Marie-Sophie, eine in West-Berlin studierende Französin, und Arno, einem in Ost-Berlin lebenden Stahlarbeiter, an Fahrt aufnimmt. Dabei beschreibt der Autor das Leben in drei Zeitstufen des Heute, Gestern und Morgen.
Dabei sind das "Gestern" vor allem Arnos unbeschwerte Ferienaufenthalte in Mecklenburg bei der lebenslustigen Großmutter, die als Findelkind bei Zigeunern aufwuchs und heimlich Wahrsagerei betreibt. Im "Morgen" begibt sich Arnos Tochter auf die Suche nach ihrem Vater, den sie nur aus Erzählungen der Mutter kennt. Im "Heute" der 1970er Jahre findet Arno einen ihm heimlich zugesteckten Zettel: Haussuchung heute. Er verbrennt seine Tagebücher im Küchenherd.
Zwischen den verschiedenen Passagen aus dem Buch gelang es Anne Wiemann das Gelesene musikalisch zu untermalen. Sie ging dabei ganz spontan auf die Atmosphäre des Buches ein und improvisierte unter anderem mit Klarinette und Saxophon.
Im Anschluss an diese musikalische Lesung bot sich dem interessierten Publikum unter Moderation von Andreas Klein, Leiter des Politischen Bildungsforums Hamburg der Konrad-Adenauer-Stiftung, noch die Gelegenheit den Autor zu Details seines Werks zu befragen oder auch ein signiertes Exemplar zu erwerben. Der gelungene Abend wurde in gemütlicher Runde bei einem Glas Wein und in vertiefenden Gesprächen beendet.