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Linksextremismuspräventation. Antifaschismusfalle und Verharmlosung von Gewalttaten

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Die Referenten sind Bernd Lüdkemeier, ehemaliger Direktor der Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen-Anhalt, und Hildigund Neubert, Thüringer Landesbeauftragte für Stasi-Unterlagen.

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In seinem Vortrag wies Bernd Lüdkemeier, ehemaliger Direktor der Landeszentrale für politische Bildung in Sachsen-Anhalt, auf einen grundsätzlichen Unterschied zwischen Links- und Rechtsextremismus hin. Der Rechtsextremismus und die Forschung der Methoden der Rechtsextremen seien laut Lüdkemeier gemeinhin klar erkennbar und bekannt. Der Linkextremismus bleibe jedoch kaum wissenschaftlich bearbeitet. Es fehle an entsprechenden Studien und an den Universitäten machten sich Wissenschaftler bei deren Erforschung schnell zu Außenseitern. Für die Prävention sei es aber unentbehrlich, dass über demokratiegefährdendes Bestreben der Linksextremen aufgeklärt werde. Lüdkemeier warnte vor einer Unterschätzung der gewaltbereiten Seite der Linksextremismen. Bei der Partei Die Linke sieht er erhebliche Zweifel hinsichtlich einer inneren Zuwendung zu demokratischen Werten.

Hildigund Neubert, Thüringer Landesbeauftragte für Stasi-Unterlagen, stellte fest, dass in Thüringen der Kampf gegen Rechtsextremismus allgemein unterstützt werde. Gegen linksextreme Tendenzen gebe es jedoch keine geschlossenen Reihen, denn linke Ideologien finden Akzeptanz in der Gesellschaft. Für diese Verhaltensweise sieht die Referentin zwei Ursachen. Zum einen hätten die Folgen des wissenschaftlichen Zusammenbruches der DDR-Wirtschaft bei vielen Menschen zur Perspektivlosigkeit geführt, die auch auf die nachfolgende Generation übertragen worden sei. Diese Stimmung sei durch die PDS instrumentalisiert worden. Zum anderen sei die DDR-Ideologie der Nährboden für den Linksextremismus gewesen. Die Militarisierung des Schulalltages, die beständige Wiederholung des angeblichen Antifaschismus und die massive Entchristianisierung sieht die Referentin als wesentliche Elemente dieser Ideologie. Laut Neubert sei der Antifaschismus die dauerhafteste Legende der DDR. Legende deshalb, weil die SED bereits 1946 begonnen habe, alte NSDAP-Mitglieder an sich zu binden. Die Entchristianisierung habe dazu geführt, dass vielen Familien keine anderen Orientierungsmaßstäbe für das eigene Handeln mehr zur Verfügung stünden, als die in der DDR-Schule erlernten.

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