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Veranstaltungsberichte

Tag zählt wie ein Jahr – Die Frauen von Hoheneck

Diskussionskino Cine-Club-Conrad

Kristin Derfler, Dietmar Klein und Zeitzeugin Tatjana Sterneberg sprachen im Anschluss an den Film "Tag zählt wie ein Jahr – Die Frauen von Hoheneck" mit den Teilnehmern über die Frauenhaftanstalt in der DDR.

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Nach einer kurzen Einleitung startete die Vorführung des Dokumentarfilmes „Ein Tag Zählt wie ein Jahr – Die Frauen von Hoheneck“ von Kristin Derfler und Dietmar Klein, welcher in Zusammenarbeit mit und unter Förderung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur entstand.

Der Film handelt von der Burg Hoheneck in Stollberg nahe Chemnitz. In diesem mittelalterlichen Gemäuer war das berüchtigtste Frauengefängnis der DDR. Weibliche Häftlinge aus der gesamten DDR verbüßten hier ihre langjährigen Haftstrafen: Kriminelle ebenso wie die sog. „Politischen“, die in Opposition zur kommunistischen Diktatur standen. Das Frauengefängnis war kaum bekannt weder in der BRD noch in der DDR. Über Hoheneck sollte möglichst keiner etwas erfahren. Was hinter den Gittern von Hoheneck passierte, schilderten die ehemaligen inhaftierten Frauen. Die „Politischen“ wurden verhaftet und inhaftiert, v.a. aufgrund gescheiterter Fluchtversuche oder mehrere gestellter Ausreiseanträge. Die Haftbedingungen empören bis heute - bis zu 24 Frauen auf 30 Quadratmetern und nur eine Toilette. Dreistöckige Betten, Waschen alle vier Wochen. Demütigungen, Erniedrigungen, Entwürdigungen, Schläge, Isolation, Dreck, Enge, Ungewissheit, die Wegnahme der Kinder, Beobachtungen sogar in Sanitärbereichen haben viele Gefangene in den Selbstmord getrieben. Es kamen über 70 Kinder in Hoheneck zur Welt, die in Heime gegeben oder zwangsadoptiert wurden. Für tausende Frauen ein Wirklichkeit gewordener Albtraum.

Der Name Hoheneck wurde ein Synonym für die Verfolgung und Inhaftierung von Frauen aus politischen Gründen in der DDR. Die genaue Zahl der Frauen, die hier inhaftiert waren, ist bis heute nicht bekannt. Schätzungen gehen von mehreren Tausend aus.

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Dr. Karolina Vöge

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