Veranstaltungsberichte
„Europa muss sich auf eine neue Politik einlassen. Wir brauchen ein neues Schutz- und Hilfesystem. In Kontingenten müssen wir vor allem die Schwächsten und Verletzbarsten aufnehmen.“ Mit Blick auf die Lage in der Ägäis schätzte John die Vereinbarungen mit der Türkei als „notwendig“ ein, wies aber darauf hin, dass Jordanien, der Libanon und Ägypten ebenfalls Unterstützung benötigten.
„Die wenigsten Flüchtlinge haben eine klassische Ausbildung oder ein Studium vorzuweisen. Deshalb muss Deutschland aufhören zu glauben, dass es hohe Standards vor der Arbeitsaufnahme halten kann. Die Flüchtlinge müssen so schnell wie möglich in die Gesellschaft und in die Arbeit hinein, wo Deutsch gesprochen und verlangt wird“. „Eine endlose Folge von Sprachkursen“ ohne Bezug zum Alltag lehnte John ab: „Wir dürfen sie nicht an das Leben im Heim mit Sozialhilfe gewöhnen. Es muss gezeigt werden, dass Flüchtlinge ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können. Wir müssen aus ihnen Steuerzahler machen.“ Die Initiatorin der Arbeitsvermittlung „Work for Refugees“ („Das ist schwieriger, als ich gedacht habe“) weiß: „ Arbeitgeber müssen sich sehr intensiv um diese neuen Mitarbeiter kümmern.“
Nach einem Jahr der „Massenzuwanderung“ - so John - stellte die Vorsitzende des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Berlin diese Fragen: „Sind wir mental auf die Herausforderung vorbereitet, ein begehrtes Einwanderungsland zu sein? Wie können wir friedlich und konstruktiv zusammen leben?“ Ein „Kampfmodus“, der alle Menschen anderer kultureller Herkünfte ablehne, verstelle den Blick auf die Wirklichkeit. Wenn Menschen Ängste mitteilten, gelte es, diese Personen und ihre Gefühle ernst zu nehmen und in Gesprächen präzise nachzufragen: „Manchmal können wir diese Ängste teilen. Manchmal können wir sie entkräften.“
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