Veranstaltungsberichte
Der heute in Berlin beheimatete Vater zweier Söhne hält es für „verhängnisvoll, dass wir in einer Stimmungsdemokratie leben, deren Erregungszyklen in der Regel nicht länger als zwei Wochen andauern.“ Er bedauert, dass etwa die aktuelle Energiedebatte viele emotionale Stellungnahmen enthalte, konkrete Sachargumente aber nur wenige Bürger erreichten: „Wir müssen auch das Risiko drastisch steigender Energiekosten in den Blick nehmen.“
Der gebürtige Hamburger, der seit fast zwei Jahrzehnten für das Magazin „Der Spiegel“ schreibt, glaubt an die Bedeutung politischer Lager: „Die meisten Menschen ordnen sich zu – so oder so. Sie fühlen sich politisch beheimatet. Deshalb überqueren sie sehr selten die Grenzen dieser Lager.“
Die Selbstgewissheit eines „linksbürgerlichen Milieus“ charakterisiert er spöttisch: „Links zu sein, ist auch das schöne Gefühl der moralischen Überlegenheit und der Selbstlosigkeit.“ Sich heute etwa in Großstädten zu den Grünen zu bekennen, gelte als sympathisch und sei außerdem in der Regel „begründungsfrei“.