Veranstaltungsberichte
Ziel der jährlichen Konferenz ist es, die Vernetzung der Partner zu stärken und politische und gesellschaftliche Fragen im Land zu diskutieren. Neben Vertretern der Partnerorganisationen waren ebenfalls mehrere hochrangige Gastredner anwesend. Gastredner am ersten Konferenztag waren J. A. Chowdary, Special Chief Secretary und Berater des Ministerpräsidenten von Andhra Pradesh, und M. Hari Narayanan, Kommissar der Stadtverwaltung des Großraums Visakhapatnam. Weitere wichtige Referenten im Rahmen der Konferenz waren M. G. Devasahayam, Experte für Stadtentwicklung und ehemaliger Direktor der Stadt- und Kreisentwicklung des Staates Haryana, Professor Vikram Soni, UGC Emeritus Fellow der Universität von Kalifornien in Santa Barbara, Professor Dr. G. Palanithuarai, Rajiv Gandhi Chair für Panchat Raj-Studies, Gandhigram Rural Institute und Winny Patro, CEO und Mitbegründer von IIMnet Ventures.
"Intelligente Städte bedeuten nicht, dass wir Leute ins Paradies bringen. Es bedeutet, eine lebenswerte Stadt, wo die Menschen Zugang zu allen grundlegenden Annehmlichkeiten haben, zu kreieren.“ sagte Herr M Hari Narayanan, Kommissar der Stadtverwaltung von Greater Visakhapatnam, als Eröffnungsredner des 33. Joint Staff Development Programme. Weiterhin wies er darauf hin, dass das Konzept der intelligenten Stadt nicht notwendigerweise mit fortschrittlicher Technologie verbunden ist.
Über das Thema "Entstehung intelligenter Städte: Fragen und Herausforderungen" berichtete er, dass der Begriff High-Tech nicht unbedingt eine intelligente Stadt definiere. Weiterhin berichtete er, dass Visakhapatnam die erste Stadt gewesen sei, die das Projekt initiiert hatte und dass es eine Herausforderung für die Verwaltung gewesen sei, die Slums in das Projekt einzubinden. Allerdings sei Jalaripeta, einer der größten Slums der Stadt, in das Projektgebiet aufgenommen worden, weil die Slumbewohner selbst gut auf den Plan reagiert hätten.
Herr M. G. Devasahayam, Stadtentwicklungsexperte, sagte, dass Indiens städtisches Dilemma sei, ob diese intelligent oder lebenswert sein sollten. Die Zwillingskonzepte der Intelligenz und Lebensfähigkeit hingen von der Qualität des Lebens, von wirtschaftlichem Wohlstand und von sozialer Stabilität ab. Aus diesem Grund sollten die lokalen Körperschaften mehr Ressourcen und Macht zur Verfügung stellen, um eine übergreifende Entwicklung zu gewährleisten.
Intelligente Lösungen schaffen nicht alleine eine intelligente Stadt. Indiens Städte hätten zahlreiche grundlegende Probleme wie Zersiedelung und Fehlplanung, Arbeitsplatzmangel, Umweltverschmutzung, fehlende oder mangelhafte Gesundheits-, Sanitär- und Stromversorgung, Wohnungsmangel, unzureichender Hochwasserschutz und Korruption. Er betonte, dass Lebensqualität inklusiv sei, im Gegensatz zu dem Begriff der intelligenten Stadt, der aus dem Westen importiert worden sei und exklusiv sei.
Der Journalist Sam Rajappa sagte, Indien sollte nicht den Westen imitieren, weil Indiens Anforderungen unterschiedlich seien und Indiens Version der intelligenten Städte indigene sein sollten. Weiterhin zitierte er Manipal als vorbildliche Gemeinde und sagte, dass es alles habe, was eine intelligente Stadt ausmache.
Professor Vikram Soni, Fellow der Universität von Kalifornien in Santa Barbara, stützt sich auf die Theorie der natürlichen Stadt um Städte zu erhalten. Die Stadt Amaravati, die neue Hauptstadt von Andhra Pradesh, sei eine solche natürliche Stadt. Professor Soni machte deutlich, dass sie die Möglichkeit hat, die erste Stadt zu werden, die dieses neue Schema verwirklichen könne. Das Konzept könnte ein Modell für eine nachhaltige Zukunft werden und das Urbanisierungsszenario für die ganze Welt radikal verändern. Amaravati würde nicht nur eine Weltklasse-Stadt, sondern auch eine Klasse für sich.
Amaravati könne ein Modell für Indien und den Rest Asiens werden, welches die zukünftige Richtung für städtisches Leben zeigt. Anders als andere wichtige indische Städte, wird Amaravati autark von Wasser-, Gemüse- und Milchlieferungen sein, mit deutlich reduziertem Energieverbrauch und Umweltverschmutzung. So sei die Krishna-Hochwasser-Ebene am Rande Amaravatis. Diese könne nachhaltiges Wasser für die Stadt produzieren.
Pankaj Madan, Programmkoordinator der KAS Indien, sprach über nachhaltige Entwicklung und integratives Wachstum und sagte, dass die Herausforderungen und Prioritäten für Entwicklungsländer wie Indien deutlich von denen der Industrieländer abweichen. Er betonte, dass Indien intelligente Lösungen für unsere Städte und Dörfer brauche, da dies keine Frage der Wahl, sondern eine Notwendigkeit sei.
Swapan Mullick, Direktor der SPJS, betonte, dass die Konferenz über intelligente Städte im Gesamtzusammenhang mit der Idee der JSDP stünde, sich neben dem Journalistischen auch auf aktuelle soziale Fragen zu konzentrieren.
Die PHD Chamber of Commerce and Industry übernimmt die Organisation des 34. JSDP-Treffens 2017.