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4. Chanakya Chakra Forum: Wege zu einem sicheren und prosperierenden Indo-Pazifik

von Alina Moser
Am 4. Dezember fand die vierte Ausgabe des Chanakya Chakra Roundtable im Jahr 2019 statt, ein Diskussionsforum zur Außen- und Sicherheitspolitik, um aktuelle Entwicklungen und Sicherheitsherausforderungen im Indo-Pazifik zu diskutieren.

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Die Entwicklungen im Indo-Pazifik betreffen nicht nur die Staaten in der Region, sondern die ganze Welt. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, Sicherheit, Stabilität und Frieden in der Region zu gewährleisten. In dieser Ausgabe des Chanakya Chakra Forums konnten erneut verschiedene Experten, Forscher und Strategen aus Indien, Europa und dem Indo-Pazifik diskutieren, wie Sicherheit und Wohlstand in der Region zukünftig sichergestellt werden können. Die Diskussionsrunde wurde gemeinsam von einem Konsortium führender indischer Think-Tanks organisiert, zu dem CENJOWS, CLAWS, CAPS, KIF, NMF, das Forum for Strategic Initiatives und das Auslandsbüro Indien der Konrad-Adenauer-Stiftung gehören.

Bei Diskussionen über den Indo-Pazifik kommt man nicht um China herum. Die Tatsache, dass China seine Präsenz in der Region ausbaut, indem es seine "String-of-Pearls-Strategie" aus Marinestützpunkten und Häfen verfolgt, beunruhigt andere Akteure im Indo-Pazifik. Chinas Anspruch auf fast das gesamte Südchinesische Meer gefährdet Fischereirechte, Handelsrouten und den Zugang zu natürlichen Ressourcen. Die Panelisten hoben wiederholt hervor, dass es entscheidend sei, internationale Regeln und Normen wie die Freiheit der Meere zu fördern und zu schützen. Insgesamt sei es das oberste Ziel, einen freien und offenen Indo-Pazifik zu etablieren. Den Panelisten zufolge sollte die Bewältigung der von China hervorgerufenen Sicherheitsherausforderungen nicht als ein Konflikt zwischen demokratischen und autoritären Staaten betrachtet werden. Letztendlich ginge es um realpolitische Macht, weshalb es entscheidend sei, dass die Länder im Indo-Pazifik ihre Kräfte jenseits von Ideologie vereinten. Insbesondere der Quadrilateral Security Dialogue (Quad), ein Forum bestehend aus den USA, Australien, Japan und Indien, wurde als wichtiger Beitrag zur Sicherstellung und Beibehaltung von Sicherheit im Indo-Pazifik identifiziert. Die Tatsache, dass das Bündnis auf die Ministerebene angehoben wurde, unterstreicht seine Bedeutung zusätzlich. Es wurde jedoch auch betont, dass Indien sich nicht zwischen der entwicklungszentrierten institutionellen Architektur der ASEAN und der Sicherheitsallianz mit Quad entscheiden müsse. Beide Kooperationsforen könnten nebeneinander existieren und seien für die Sicherstellung der Stabilität im Indo-Pazifik unerlässlich. Obwohl der Fokus der meisten Quad-Mitglieder vor allem auf der maritimen Dimension liegt, sollte nicht ignoriert werden, dass China seine Interessen auch in der kontinentalen Dimension verfolgt. Als direkter Nachbar Chinas ist es daher für Indien besonders wichtig, dass sich der Diskurs über den Indo-Pazifik nicht ausschließlich um maritime Themen dreht.

Für die Europäische Union (EU) ist der Indo-Pazifik weniger eine geopolitische Einheit, sondern ein funktionaler Raum mit großer Vielfalt und übergreifenden Wertschöpfungsketten, einem geringen Integrationsgrad sowie unterschiedlichen Entwicklungsherausforderungen. Die Wohlfahrt der EU hängt in hohem Maße von offenen und funktionierenden Meereskommunikationslinien im Indischen Ozean und im Südchinesischen Meer ab. Daher liegt es im Interesse der EU, zu Stabilität und Frieden in der Region beizutragen, ein Interesse, das sie mit verschiedenen anderen Ländern, darunter Indien, teilt. Nach dem Zweiten Weltkrieg war auch Europa eine stark fragmentierte Region. Die EU war jedoch in der Lage, feindliche Länder zu vereinen und damit ein spannungsgeladenes Gebiet in eine Region des Friedens und des Wohlstands zu verwandeln. Nach Ansicht der Experten war der durch Wirtschafts- und Handelsintegration erzielte gemeinsame Wohlstand die beste Grundlage für Frieden, und die EU sei bereit, mit anderen Ländern Wissen auszutauschen, um bewährte Verfahren zu ermitteln, auf deren Grundlage die künftige regionale Integration im Indo-Pazifik umgesetzt werden könnte. Diese Form der Zusammenarbeit besteht bereits innerhalb der ASEAN und könnte mit anderen multilateralen Institutionen wie der Bay of Bengal Initiative for Multi-Sectoral Technical and Economic Cooperation (BIMSTEC) oder der Indian Ocean Rim Association (IORA) aufgebaut werden.

Handel und Konnektivität wurden als Schlüsselthemen im Indo-Pazifik identifiziert. Die Regional Comprehensive Economic Partnership (RCEP) betreffend, argumentierten die Panelisten, dass drei Faktoren dazu beigetragen hätten, dass Indien den Bedingungen des Freihandelsabkommen nicht zugestimmt hat, nämlich die Verhandlungsdynamik sowie innenpolitische und geopolitische Faktoren. Obwohl die Verhandlungen von Schwierigkeiten gekennzeichnet waren, wurde argumentiert, dass das letzte Wort über RCEP noch nicht gesprochen sei. Die Experten waren sich jedoch nicht einig darüber, ob Freihandel wirklich die Zukunft für die Region ist. Es bestand jedoch Einigkeit darüber, dass die regionale Integration für Wohlstand und Sicherheit im Indo-Pazifik von entscheidender Bedeutung sein wird. Die verschiedenen Konnektivitätsstrategien der Akteure in der Region werden entscheidend dafür sein, inwieweit eine Integration möglich ist. Laut einiger Panelisten würde beispielsweise Chinas Belt-and-Road-Initiative multilaterale Organisationen im Indo-Pazifik schwächen. Es wurde zudem hervorgehoben, dass es bei Konnektivität nicht mehr darum ginge, wer die besseren Straßen baut. Vielmehr sei eine Verlagerung des Wettbewerbs von harter zur weicher Konnektivität zu beobachten. Dieser veränderte Fokus auf Konnektivität wird dazu beitragen, dass die EU zu einem noch wichtigeren Akteur im Indo-Pazifik wird.

Während der Veranstaltung galt die Chatham House Regel.

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Peter Rimmele

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