Veranstaltungsberichte
Zu Beginn des Programms trafen die Teilnehmer auf Franziska Fislage, Referentin für den Internationalen Parteiendialog der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), die den Teilnehmern den Unterschied zwischen Bundestag und Bundesrat, die Funktionen des Bundesverfassungsgerichts und der Landtage näher brachte. Diana Kinnert, Unternehmerin und Autorin des Buches “Für die Zukunft seh’ ich schwarz”, in dem sie für einen modernen Konservatismus plädiert, rundete das erste Morgenprogramm ab. Frau Kinnert machte deutlich, dass nach ihrer Erfahrung junge Menschen auf der Suche nach einer Politik seien, die schnell und hierarchiefrei arbeite und in die sie sich zeitlich und räumlich unabhängig einfügen könnten. Was die jungen Menschen und Politiker in Deutschland besonders beschäftige, sei die Etablierung von Zukunftsthemen. Die alternde Gesellschaft in Deutschland, die damit zusammenhängenden Sorgen um ein faires Rentensystem der Zukunft, der Pflegenotstand und eine ausbleibende ausreichende Digitalisierung sieht Kinnert als Hürden im Deutschland von heute. Paul Ziemiak, MdB und Bundesvorsitzender der Jungen Union, unterstrich die enge Beziehung zwischen Deutschland und Indien und betonte die Bedeutung eines Austausches von politischen Jugendorganisationen auf globalem Level.
Des Weiteren trafen die Delegationsteilnehmer auf Dr. Fischer-Bollin, stellvertretender Leiter der Hauptabteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit (EIZ). Er erläuterte die Arbeit der KAS im In- und Ausland und beantwortete Fragen zu der Funktion der deutschen politischen Stiftungen. Gemeinsam wurden Themen wie die Bedeutung des Indo-Pazifiks und der Einfluss Chinas im südasiatischen Raum diskutiert.
Ein Höhepunkt der Delegationsreise stellte das Zusammentreffen mit Mark Hauptmann, MdB, und Professor Dr. Mario Voigt, Mitglied des thüringischen Landtags, dar, die bereits eine langjährige Partnerschaft mit Indien, dem Auslandsbüro der KAS in Neu-Delhi und einigen Teilnehmern des Programms verbindet. Beide unterstrichen, dass die indischen Parlamentswahlen auf Unionsebene im nächsten Jahr ein window of opportunity für eine Intensivierung der deutsch-indischen Beziehungen darstellten, das man wahrnehmen müsse. Sie betonten, dass heutzutage Themen wie Digitalisierung und Cybersecurity nicht mehr auszuklammern wären, da sie die Politik jedes Landes entscheidend mitbestimmten.
Im Anschluss fanden Treffen mit weiteren CDU-Politikern und Gesprächspartnern aus dem Kanzleramt, des Auswärtigen Amtes, der SWP und des German Marshall Funds statt. Bei diesen wurde unterstrichen, dass Indien in Deutschland immer noch nicht ausreichend Aufmerksamkeit zuteilwird, obwohl gleiche Werte beide Länder eint. Die Teilnehmer waren besonders interessiert daran zu wissen, inwieweit in Deutschland von einer Flüchtlingskrise gesprochen werden kann und ob der Großteil der Bevölkerung den aktuellen Kurs der deutschen Regierung stützt. Die Teilnehmer und Gesprächspartner waren sich einig, dass Indien und Deutschland gleichermaßen von einer engeren Kooperation in verschiedenen Bereichen profitieren würden.
Um die Arbeit der KAS besser kennenzulernen kam die Delegation anschließend mit Rabea Brauer, Leiterin des Teams Asien und Pazifik, und Evelyn Gaiser, Läderreferentin für Indien, zu einem Austausch zusammen. Themen, wie Sport und Bildungspolitik in der Bundesrepublik Deutschland, zu denen von indischer Seite im Vorhinein ausdrückliches Interesse signalisiert wurde, erläuterten die KAS-Mitarbeiter Kevin Straßburger und Felise Maennig-Fortmann.
Den krönenden Abschluss des Besucherprogramms bildeten die Rede von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und das Diskussionsgespräch zwischen Professor Dr. Angelo Bolaffi und Professor Dr. Norbert Lammert, der am 15. Oktober 2018 für ein Dialogprogramm Indien besuchen wird.
Die Delegation wurde von Romina Elbracht und Deepica Sachdeva aus dem KAS-Auslandsbüro in Indien begleitet. Verantwortlich im Team Inlandsprogramme waren Amos Helms und Silka Baum.