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Veranstaltungsberichte

Goods and Services Tax (GST) - ein Realitätscheck

von Philipp Huchel

Gemeinsames Seminar der KAS Indien und der MMA

Das Auslandsbüro Indien der Konrad-Adenauer-Stiftung und die Madras-Management Association (MMA) veranstalteten am 2. Dezember 2017 in Chennai ein gemeinsames Seminar zur Goods and Services Tax (GST), welche der deutschen Mehrwertsteuer ähnelt, um die aktuellen Herausforderungen sowie Vor- und Nachteile dieser zu diskutieren.

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Die GST wurde am 1. Juli 2017 eingeführt und ist die bisher größte Reform der indirekten Besteuerung in Indien. Knapp fünf Monate sind seit der Einführung vergangen und die Ergebnisse der Reform werden sehr unterschiedlich bewertet. Auf der einen Seite sollte die GST die Möglichkeit eines einheitlichen gemeinsamen Marktes schaffen, der den Waren- und Dienstleistungsverkehr in ganz Indien reibungslos ermöglicht und Exporte erleichtert. Auf der anderen Seite sind bei der Umsetzung noch mehrere Hürden zu bewältigen, da vielfältige Probleme aufgetreten sind. Nach ungefähr fünf Monaten galt es nun bei der Veranstaltung ein erstes Fazit zu den Ergebnissen der Reform zu ziehen.

Kavitha D. Chitturi, Präsidentin der MMA, begrüßte die hochkarätigen Redner und Delegierten und erklärte, dass die Madras Management Association im Jahr 1989 mit Unterstützung der KAS das Entrepreneurship Development Project ins Leben gerufen habe, um Klein- und Mittelständische Unternehmen zu unterstützen. Sie betonte, dass in den vergangenen 28 Jahren der Umsetzung das Projekt sowohl qualitativ als auch quantitativ Fortschritte gemacht habe. Diese gemeinsamen Aktivitäten haben dazu geführt, dass die gesamte Branche davon profitieren konnte.

Peter Rimmele, Leiter des Auslandsbüros Indien der Konrad-Adenauer-Stiftung, hob in seiner einführenden Rede hervor, dass ähnlich wie Indien auch Deutschland eine lange Zeit, knapp 14 Jahre, gebraucht hätte, um die Mehrwertsteuer politisch vorzubereiten. Und auch bei der Implementierung des Gesetzes sei es in der Anfangszeit zu Problemen gekommen. Bezogen auf die derzeitigen Implementierungsprobleme der GST sei es wichtig, diese regelmäßig zu überprüfen und anzupassen.

S Gurumurthy, Herausgeber des Thuglak Magazins, bewertete die GST prinzipiell als eine sehr gute Maßnahme. Gleichzeitig kritisierte er aber die Umsetzung dieser. Demnach werde die aktuelle wirtschaftliche Lage Indiens nicht entsprechend berücksichtigt. Dennoch bringe es seiner Meinung nach keinen weiter, ob man für oder gegen die GST sei. Vielmehr sollte über Wege nachgedacht werden, wie die GST erfolgreich umgesetzt werden kann. Dazu müssten zunächst die Probleme Indiens verstanden werden. Es sei nicht möglich, alle Probleme an einem Tag im selben Modell anzugehen. Da rund 50 Prozent des indischen BIP aus dem informellen Sektor stammen, dieser Arbeitsplätze für 128 Millionen Menschen bietet und der informelle Sektor jährlich um 18 Prozent wächst, sollten einige Teile dieser Sektors für einen Zeitraum von mindestens 3 Jahren von der GST ausgenommen werden.

Neben Gurumurthy nahmen C P Rao, Chief Commissioner-GST & Central Excise, S Kannan, Commissioner-GST & Central Excise, der Sprecher des Indian National Congress (INC) Sanjay Jha an dem Seminar teil und diskutierten mit den Teilnehmern. An der Veranstaltung nahmen über 400 Personen aus dem Wirtschafts- und Industriesektor teil und das Seminar erhielt eine breite Medienberichterstattung in Indien.

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Peter Rimmele

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