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Veranstaltungsberichte

Klimawandel als sicherheitspolitisches Paradigma - Kontextualisierung der Bedeutung für die internationale Politik

von Romina Liesel Elbracht, Ann-Margret Bolmer

KAS und TERI zu den Verknüpfungen von Klimawandel und Sicherheitspolitik

Am 26.10.2018 veranstaltete das KAS-Auslandsbüro in Indien eine Abendveranstaltung, bei der sich Wissenschaftler des „The Energy and Resources Institute“ (TERI) und Delegationsteilnehmer der Bundesakademie für Sicherheitspolitik über den Einfluss des Klimawandels auf sicherheitspolitische Fragen austauschten.

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In seiner Eröffnungsrede unterstrich Peter Rimmele, Leiter des KAS-Auslandsbüros, die lange und erfolgreiche Partnerschaft zwischen KAS und TERI und die Wichtigkeit, Synergien zwischen klimatischen Veränderungen und sicherheitspolitischen Herausforderungen auf den Grund zu gehen.

Nitya Nanda, Direktor von TERI, erklärte, dass der Klimawandel bisher zu wenig beachtet worden sei, vor allem als direkte Gefahr für globale und nationale Sicherheit. Ein zunehmendes Bewusstsein für den Klimawandel führe zu einer neuen Sichtweise auf klimarelevante Sicherheitsrisiken, die in Form von Naturkatastrophen, extremen Wetterlagen und der Verschlechterung von Umweltbedingungen auf sich aufmerksam machen würden.

Ein wichtiges Thema sei die Nutzung grenzüberschreitender Flüsse, deren Verwendung als Wasserquelle zwischen den indischen Anrainerstaaten zu Uneinigkeiten führe. Diskussionen über Anspruchsrechte zwischen Staaten und anderen Akteuren könnten sich dadurch verdichten. Grenzüberschreitende Folgen des Klimawandels können darüber hinaus als Auslöser für internationale Migration fungieren. Swati Ganeshan, Fellow bei TERI, unterstrich in diesem Zusammenhang aber auch, dass Auswirkungen des Klimawandels auf Migrationsbewegungen noch nicht ausreichend behandelt worden seien und tatsächliche Effekte noch weiter untersucht werden müssten.

Herr Nanda verdeutlichte, dass es von herausragender Bedeutung sei, Klima und Umweltdaten in nationale Sicherheitspläne einzubauen, um die Auswirkungen des Klimawandels effektiv bewältigen zu können. Eine weitere Herausforderung stelle das stetige Bemühen dar, natürliche Ressourcen nachhaltig zu verwalten sowie Umweltschutz in der Friedenssicherung zu berücksichtigen. An dieser Stelle werde die Verknüpfung zwischen traditionellen und nicht-traditionellen sicherheitspolitischen Herausforderungen deutlich. Während der schweren klimainduzierten Katastrophen in Indien in den vergangenen Jahren war es das Militär, welches die Rettungs- und Hilfsaktionen organisierte. So konnten durch Marine und Armee insgesamt etwa 23.000 Menschen während der Flut in Uttarakhand in 2013 und der Flut in Kerala in diesem Jahr gerettet werden.

Des Weiteren trage das Abschmelzen der Gletscher zur Veränderungen von Grenzen statt, wie es in den Alpen zwischen den europäischen Ländern Schweiz, Italien und Österreich geschah. Das Thema Sicherheit im Indo-Pazifik, auf dem Wasser sowie in den Bereichen Seeschifffahrt und Seehandel sei darüber hinaus ebenfalls ein wichtiges Thema geworden. Rasante Industrialisierung und wachsende Bevölkerung trügen zu einer erhöhten Verschmutzung von Land, Wasser und Luft in Indien bei. Der Klimawandel habe zerstörende Effekte auf das Leben in den Gemeinschaften, auf die Lebensgrundlagen und die Ernährungssicherheit in Südasien. Deshalb sei internationale Kooperation der Schlüssel für Entwicklungsländer und gefährdete Regionen, um ihre Schutzmaßnahmen zu verstärken.

Im interaktiven Teil zum Ende des Programms fragten die Teilnehmer die Redner, ob ein perfekter Plan zur Verteilung von Wasser überhaupt entwickelt werden könne und wie wahrscheinlich es wäre, dass 2030 alle Autos in Indien mit elektrischen Motoren fahren würden. Obwohl diese wünschenswerten Ideen keine bindende Kraft hätten, wurde dennoch festgestellt, dass Indien auf einem guten Weg sei. Zum einen werde die Blue Economy Roadmap umgesetzt, die langfristig einen nachhaltigen Seehandel in das indische Hinterland bringen will. Zum anderen werde ein Fokus auf Solarenergie gesetzt, was zur Verminderung der Luftverschmutzung beitragen könnte. Außerdem werde die Entstehung sogenannter „grüner Jobs“ unterstützt. Der Abend endete mit Abschlussworten von Peter Rimmele und Pankaj Madan, die allen für die lebhafte Diskussion eines so wichtigen und aktuellen Themas dankten.

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