Veranstaltungsberichte
In seinen einführenden Worten hob Prof. Suba B. Chandran, Dekan der School of Conflict and Security Studies am NIAS, hervor, dass die Initiative einen multidisziplinären Ansatz verfolgt und sich dem Thema Frieden aus unterschiedlichen Perspektiven widmen will. Ziel der Initiative sei es, Politikempfehlungen für einen nachhaltigen Frieden zu entwickeln und die Zivilgesellschaft mit den Institutionen der Regierung zusammenzubringen. Dr. Shailesh Nayak, Direktor des NIAS, betonte in seinem Grußwort, dass auch die technischen Aspekte zur Förderung von Frieden mit in die Überlegungen für nachhaltige Friedenslösungen miteinbezogen werden sollten. Peter Rimmele, Leiter des Auslandsbüros Indien der Konrad-Adenauer-Stiftung, verwies auf die deutsch-französischen Beziehungen und wie erfolgreich sich, trotz jahrhundertlanger Feindschaft, die Beziehungen seit Ende des Zweiten Weltkriegs entwickelt hätten. Wie nachhaltiger Frieden erreicht werden könnte, haben die europäischen Staaten in den letzten Jahrzehnten eindrücklich bewiesen, so Rimmele.
In der anschließenden Diskussion debattierten Dr. Christian Wagner, Senior Fellow der Stiftung Wissenschaft und Politik, Dr. N. Manoharan, Associate Professor an der Christ University, und die an verschiedenen Fachbereich des NIAS forschenden Prof. Narendar Pani, Prof. Anitha Kurup, Prof. Sindhu Radhakrishna sowie Divya Bharathi vom Stella Maris College über aktuelle Entwicklungen im Bereich Frieden und ihre Erwartungen an die neu gestartete Initiative. Zunächst konstatierten die Experten, dass die Welt eher weniger friedlich sei, als im letzten Jahrzehnt. Aufgrund wachsender Unsicherheit und Unvorhersehbarkeit im globalen Maßstab, steigender Ungleichheit auf lokaler und globaler Ebene sowie Auswirkungen von Umweltveränderungen durch den Klimawandel steige das Konfliktpotential eher als das es sinke. Wichtig sei es daher, bereits im Vorfeld Konflikte zu verhindern. Besonders Bildung nehme dabei eine wichtige Rolle ein. Das Lernen aus Erfolgen im Bereich Mediation von Konflikten und Versöhnung von Gesellschaften, aber auch die Stärkung von schwachen staatlichen Strukturen, besonders der Justiz, damit diese für Gerechtigkeit sorgen können sowie das Training von Sicherheitskräften im Bereich der Menschenrechte sind wichtige Schritte für einen nachhaltigen Frieden, so die Experten. Außerdem sei es wichtig bereits auf lokaler Ebene sowie im Schulunterricht wichtig, Toleranz zu vermitteln und so Konflikten auch im kleinen Maßstab vorzubeugen.
Mit der International Peace Research Initiative (IPRI) wollen die KAS und NIAS eine Plattform schaffen für Forschungen zum Thema Frieden, Entwicklung von entsprechenden Politikempfehlungen sowie für die Netzwerkbildung und den Kapazitätsaufbau für Friedens- und Konfliktforscher. Im Rahmen der Initiative soll außerdem neben regelmäßigen NIAS-KAS Vorträgen zum Thema Frieden auch eine jährliche Studie zu weltweiten bewaffneten Konflikten und Friedensprozessen erscheinen. KAS und NIAS knüpfen damit an eine zuvor jährliche erschiene Studie zu bewaffneten Konflikten in Südasien an.