Diese begann mit der Erläuterung, weshalb die Veranstaltung eine gute Basis für den gegenseitigen Austausch zu dem Thema darstelle. Außerdem sei es höchste Zeit für die internationale Gemeinschaft zu handeln. Mögliche Handlungsoptionen Indiens im Kampf gegen den Terrorismus sollten während der nachfolgenden Sessions erläutert werden.
Die Tatsache, dass es sich bei dem Schuldigen des Anschlags im Pulwama-Distrikt um einen lokalen Selbstmordattentäter handelte, stellte einen Weckruf für das Land dar. Laut eines Redners müsse die Rolle der Medien in der Region stärker beobachtet werden, da diese hauptsächlich für den Populismus in Kaschmir verantwortlich seien. Die Macht der Medien dürfe generell nicht unterschätzt werden. Hauptfragen, die bestehen blieben, waren, inwieweit eine lokale Führung in Kaschmir gebildet und ein ständiger Wechsel der Regierung in Kaschmir verhindert werden könnte, zumal ständige Wechsel negative Auswirkungen auf die Bevölkerung gehabt hätten.
Im Moment seien drei verschiedene Zeitspannen im Rahmen des jüngsten Terroranschlags auszumachen: jene vor dem 14. Februar, 14. Februar – 1. März und die ab März. Alle müssten separat und in Anbetracht der aktuellen Geschehnisse evaluiert werden. Vor dem 14. Februar sei Terrorismus als strategisches Werkzeug definiert worden; Stellvertreterkriege, wie auch islamischer Fundamentalismus, waren allgegenwärtig. Das Überschreiten der indisch-pakistanischen Grenze am 26. Februar würde allerdings eine historische Entscheidung darstellen, da eine solche Grenzüberschreitung seit 1971 nicht passiert war. Was Kaschmir betrifft, so wurde betont, dass eine lokale Infrastruktur unterstützt werden sollte, aber die aus Pakistan operierenden Terrorgruppen zwingend zerschlagen werden müssten. Zu lange hätten strategische Einschränkungen existiert, aber jetzt sei eine neue Handlungskultur entstanden, insbesondere auf dem Makro-Level.
Anschließend wurde die Rolle der internationalen Gemeinschaft konkretisiert. Erstens dürfe nicht vergessen werden, dass Indien und Pakistan beide Nuklearmächte seien, was eine entscheidende Rolle spielen würde. Zweitens müsse die Weltgemeinschaft auf Pakistans Unterstützung von Terrorismusgruppen eingehen, auch außerhalb der Grenzen Kaschmirs. Der Fokus dürfe nicht wie bisher nur auf der Region liegen, sondern müsse das Gesamtbild erfassen. Diesbezüglich wurde der Stillstand innerhalb der UN kritisiert: Vetomacht China blockiere bislang den Vorschlag, den JeM-Führer Masood Azhar, der frei in Pakistan leben und vor allem agieren soll, auf die Terroristenliste der UN zu setzen.
Von der EU werde erwartet, dass der aktuelle Handlungsspielraum genutzt würde, entweder durch ein globales Statement oder zumindest mit einer Ankündigung, Pakistan bestimmte Vorteile zu entziehen. Die nächste G20-Konferenz sei darüber hinaus die perfekte Plattform, um eine starke gemeinsame Haltung der Mitgliedsstaaten gegenüber Pakistan zu demonstrieren. Gerade sei ein Moment globaler Einigkeit erkennbar, Indien zu unterstützen. Es stünde gleichzeitig offen, wie ein weiterer Zyklus der Gewalt aussehen könnte.
Zum Abschluss der Veranstaltung bedankten sich alle Teilnehmer bei FSI und der KAS, einen Austausch dieser Art veranstaltet zu haben und unterstrichen die Ergiebigkeit einer solchen Diskussion.