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Veranstaltungsberichte

Think 20 Mumbai: Dialogue on Global Economic Governance

von Prableen Kaur, Ann-Margret Bolmer

Gateway House und KAS organisieren gemeinsam G20-Dialogveranstaltung

Gemeinsam mit Gateway House: Indian Council on Foreign Relations organisierte das Auslandsbüro Indien der Konrad-Adenauer-Stiftung eine G20- Dialogveranstaltung zu „Global Economic Governance“ im Rahmen des Think20 Mumbai Roundtable. Im Vordergrund standen dabei Themen aus dem Finanzsektor, wie International Financial Architecture, FinTech, nachhaltige Finanzierung und Regelungen für die Entwicklung von kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU), sowie die globale Steuerung dieser Bereiche.

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Während der Einführung hob Akshay Mathur, Leiter der wissenschaftlichen Abteilung bei Gateway House, die Bedeutung von Internationalem Recht und Digitalwirtschaft hervor. Neelam Deo, Botschafterin und Leiterin von Gateway House, sprach von notwendigen Reformen, deren Umsetzung jedoch praktisch erschwert werde. Kensuke Yanagida, Forschungsstipendiat des Japan Institute for International Affairs (JIIA), betonte den Einfluss von guter Führung für nachhaltigen Multilateralismus. Wie Japan mit Innovationen in disruptiven Technologien, wie künstlicher Photosynthese, versuche den Klimawandel aufzuhalten wurde von dem japanischen Regierungsvetreter Hadik Asari in die Diskussion eingebracht.

Gitish Sharma, Sekretär im Indischen Außenministerium, stellte in seiner Hauptansprache fest, dass die Welt sich gegenwärtig an einem Scheideweg des Wandels befinde. Nun sei die Zeit gekommen, sich auf inklusives Wachstum im nationalen und internationalen Kontext zu konzentrieren. Hierfür sei wichtig, dass die Welthandelsorganisation mit den vielen und schnellen Veränderungen in einer immer komplexeren globalen Ökonomie Schritt halte. Sogar hochentwickelte Wirtschaftsnationen wären von einem Fachkräftemangel betroffen, verursacht durch rapiden technologischen Fortschritt.

Amar Bhattacharya, Wissenschaftler bei Brookings India, widmete sich dem internationalen Finanzsystem und unterstrich Mängel an Regelungen als ein fundamentales Problem in der Umsetzung von enormen Bedürfnissen hin zu realen Investments. Jose Siaba, Mitglied des Argentinian Council on Foreign Relations schlug in diesem Zusammenhang vor, eine Besteuerung von Gütern einzuführen, um eine einfache und effektive Angleichung der Finanzen zu erhalten. Eine nachhaltige Finanzierung sollte daher zur Norm werden.

In jeweils kurzen Statements äußerten sich die eingeladenen Experten zur Erstellung einer globalen Steuerungsregelung von FinTech. Mohandas Pai, Vorsitzender der Manipal Globale Education, unterstrich die Notwendigkeit eines globalen Stresstest zur Überprüfung finanzieller Stabilität, da bestimmte Ereignisse in der Vergangenheit den Kapitalfluss weltweit beeinflusst hätten. Grund hierfür sei der enorme Einfluss von technologischen Innovationen auf die FinTech Industrie, wodurch jetzt die Dringlichkeit einer Re-Stabilisierung entstünde. Mridul Sagar, Berater der Reserve Bank of India, erwähnte den Wettbewerb zwischen FinTech und BigTech, entstanden aus einem Impuls des technologischen Fortschritts in Bankinstituten. Die Notwendigkeit über ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Schutz der Konsumenten und Bürgerrechten sprach K.N. Vaidyanathan, Berater und Mitglied von Gateway House, an.

Im zweiten Teil der Veranstaltungen wurden von den Experten Empfehlungen für die finanzielle Stabilität von KMUs diskutiert. Neelkanth Mishra, Geschäftsführer der Credit Suisse, führte als Problem an, dass als Folge mangelnder Aufklärung ein Widerwillen zu Investments bestünde. Dies beziehe sich insbesondere auf jene Gruppe von Menschen, die Kapital dringend benötigten, aber sich gleichzeitig nicht im Klaren wären über den Kosten-Nutzen Einsatz bei Investitionen. Hinzukomme die geringe Qualifizierung von Fachleuten, die KMUs über den positiven Effekt von strategischer Unternehmensführung aufklären könnten, fügte Ajay Thakur, Geschäftsführer der Boston Stock Exchange SME Platform, hinzu.

Im Rahmen der vierten Paneldiskussion wurden die geopolitischen Herausforderungen der Globalisierung behandelt. Rohinton Medhora, Präsident des Centre for Information and Guidance, führte durch die Veranstaltung und nutzte die Gelegenheit, um auf die unterschiedliche Entwicklung sozialer und finanzieller Ungleichheit zwischen den Ländern, sowie innerhalb der Staaten, aufmerksam zu machen.

Über viele Jahre konnte die Volksrepublik China auf ein stetiges, steigendes Wirtschaftswachstum vertrauen, nun jedoch sieht sich die zweitgrößte Volkwirtschaft der Welt verschiedenen Gefahren ausgesetzt. Dr. Heribert Dieter, langjähriger Wissenschaftler der Stiftung Wissenschaft und Politik, verwies auf die Schwächen des chinesischen Finanzmarktes und die „grand coalition“ zwischen Amerikanern, Japanern und Europäern, die zu einer Bedrängnis Chinas führen würde.

Dr. Peter Fischer Bollin, stellvertretender Leiter der Abteilung Europäische und Internationale Zusammenarbeit der Konrad-Adenauer-Stiftung, gab schließlich einen kurzen Überblick über Deutschland und der Europäischen Union auf die derzeitigen geopolitischen Herausforderungen, wie Migration, Sicherheit und Terrorismus aber auch globalen Wettbewerb und Konnektivität. Als Mittel der Migrationsbekämpfung hob er besonders den Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit in Afrika, Erstellung von Regelungen zum Datenschutz und Investitionen in den Mittleren Osten und Westafrika hervor.

Peter Rimmele, Auslandsmitarbeiter der KAS, erinnerte zum Ende der Veranstaltung die anwesenden Gäste an die Unerlässlichkeit des internationalen Austauschs innerhalb multilateraler Verträge im Anbetracht gegenwärtiger globaler erstarkender nationalistischer Tendenzen.

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