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Veranstaltungsberichte

Europa, die Levante und die Golf-Staaten - Chancen für Kooperation im Dreiklang

von Peter Sendrowicz, Simone Hüser, Dr. Gidon Windecker

Strategische Interessen im Nahen Osten neu überdacht

Kurz vor Weihnachten diskutierten auf Einladung der KAS Akademiker, Experten und Entscheidungsträger aus den drei Regionen während einer mehrtägigen Fachkonferenz am Toten Meer die interregionalen Schwerpunktthemen des Nahen und Mittleren Ostens.

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Begonnen mit den Umbrüchen im Nahen Osten standen zunächst der andauernde Bürgerkrieg in Syrien und der Fall der Muslimbruderschaft in Ägypten im Mittelpunkt der Diskussionen. Dabei wurde unter den Experten die Sorge laut, dass konfessionell motivierte Spannungen die Region in einen noch weitaus größeren Strudel der Gewalt ziehen könnten. Das Darlegen verschiedener Perspektiven aus Europa, dem Nahen und Mittleren Osten trug dazu bei, ein besseres interregionales Verständnis darüber zu schaffen, wie in den einzelnen Regionen die Umbrüche in der arabischen Welt verstanden werden und wie beabsichtigt wird, damit umzugehen.

Im Einzelnen beschäftigte sich die Sitzung zu Syrien mit den unterschiedlichen Akteuren und den daraus entstehenden Allianzen im syrischen Bürgerkrieg, dessen wirtschaftliche und humanitäre Auswirkungen auf die Nachbarländer Syriens, insbesondere Jordanien. Darüber hinaus ging es um die als Konsequenz des Konflikts neuausgerichtete Außenpolitik regionaler Machtzentren wie bspw. Katar, Saudi-Arabien und der Türkei. Anschließend widmeten sich die Konferenzteilnehmer der Frage, wie die zukünftige Rolle der Muslimbrüder aussehen könnte und weshalb sich der Westen angesichts ihres Machtverlusts in einem Dilemma befindet.

Da kurz vor der gemeinsamen Konferenz des KAS-Regionalprogramms Golf-Staaten und des Auslandsbüros Amman das Nuklearabkommen zwischen Iran und den P5+1 – den ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrates plus Deutschland – ausgehandelt wurde, durfte natürlich die Frage nach der Möglichkeit einer weiteren Annäherung zwischen der Islamischen Republik und dem Westen auf der Konferenzagenda nicht fehlen. Es wurde diskutiert, inwiefern ein wiederaufgenommener Dialog zwischen Iran und dem Westen die Machtkonstellationen im Nahen und Mittleren Osten beeinflussen würde. Bereichert wurde die Sitzung mit Beiträgen aus Bahrain und dem Libanon, in denen es darum ging, welche Folgen eine Einigung des Westens mit Iran für die Golf-Staaten und den Zedernstaat haben könnte.

In der abschließenden Sitzung wurde diskutiert, welche Möglichkeiten die Umbrüche in der arabischen Welt für trianguläre Kooperationsformen zwischen Europa, der Levante und der Golfregion bereit halten, insbesondere im Bereich der interregionalen Konfliktlösung. Einig waren sich dabei die Konferenzteilnehmer über die Notwendigkeit, die aus den einzelnen Regionen stammende Politik komplementär zu konzipieren. Diese dürften sich nämlich nicht gegenseitig unterlaufen.

Als eines der zentralen Ergebnisse der Konferenz kann folglich festgehalten werden, dass Europa die Levante und die Golf-Region nicht als separate Entitäten wahrnehmen dürfe, wenn es seine strategischen Interessen im Nahen und Mittleren Osten überdenkt. Die Levante und die Golf-Staaten stellen zwei stark miteinander verbundene Regionen dar und sollten auch als solche verstanden werden. In diesem Sinne bot sich den beiden KAS Auslandsbüros die großartige Chance, in enger Kooperation Experten aus Europa, der Levante und dem Golf zusammenzubringen.

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Die arabische Welt im Wandel – Chancen für mehr Bürgerbeteiligung und Herausforderungen an regionale Stabilität RPG KAS

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