Veranstaltungsberichte
Die Konrad-Adenauer-Stiftung in Kambodscha arbeitet seit 2000 mit den im Parlament vertretenen Parteien zusammen und verfolgt dabei einen Mehrparteienansatz. Seit 2012 werden dabei insbesondere vier Schwerpunkte verfolgt: Stärkung der Jugendorganisationen der Parteien und Entwicklung eigener nachhaltiger Organisationsstrukturen und Entwicklung inhaltlicher Positionen, Aufbau von Beratungsstrukturen (Fachausschüsse), Organisation von Fraktionsarbeit sowie die Entwicklung von Parteiprogrammen. Diese Arbeitsschwerpunkte erklären sich vor dem Hintergrund der jüngsten politischen Entwicklungen in Kambodscha:
Bei den Parlamentswahlen im Juli 2013 gewann die Regierungspartei erneut die absolute Mehrheit der Stimmen im Parlament (68 von 123). Die Opposition konnte im Vergleich zu den Wahlen 2008 insgesamt 26 Sitze hinzu gewinnen und stellt nun 55 von 123 Abgeordneten. Seit der Verabschiedung der neuen Verfassung 1993 ist dies das bisher stärkste Ergebnis der Opposition. Insbesondere die junge Generation hat bei diesen Wahlen erstmals ihr demographisches Gewicht demonstriert (der Bevölkerungsanteil der 18-30jährigen betragt 50 % der Bevölkerung) und der Opposition zu ihrem Ergebnis verholfen. Beide Parteien stehen vor gewaltigen Herausforderungen. Die Regierungspartei muss nun zeigen, dass sie die wichtigsten Reformen entschlossen vorantreibt. Die Opposition kann nun im Parlament ihre Rolle gestärkt wahrnehmen, muss aber erst beweisen, dass sie ein breitgefächertes inhaltliches Profil entwickelt und ihre Rolle als starke Opposition konstruktiv wahrnimmt. Bei der Kooperation mit dem Parlament setzt die KAS insbesondere auf die enge Zusammenarbeit mit den jungen, neu gewählten Abgeordneten der Regierungs- und der Oppositionspartei. Diese werden gezielt mit Schulungs- und Fortbildungsmaßnahmen auf ihre Arbeit als Abgeordnete vorbereitet.