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Veranstaltungsberichte

Partnertreffen KAS 2023

Vom 19.-21. Oktober 2023 fand in Villa de Leyva das Partnertreffen der Konrad-Adenauer-Stiftung KAS Kolumbien statt. Während des Treffens präsentierten die Ko-Partner der KAS die jährliche Bilanz ihrer Projekte sowie die Vorschläge für die Kooperation im Jahr 2024. Außerdem wurden Vorträge gehalten über Themen wie “Paz total” (Der totale Frieden), die Situation im Land im Vorfeld der Regionalwahlen Ende des Monats und Künstliche Intelligenz KI.

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Der erste Tag wurde eröffnet mit den Grußworten der Projektkoordinatorin der KAS Kolumbien, Andrea Valdelamar, die auch das Programm vorstellte. Der Repräsentant der KAS, Stefan Reith, betonte in seiner Rede die Bedeutung der Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Organisationen ebenso wie des Engagements und der Bemühungen jedes einzelnen Projekts gemäß der Arbeitslinien der KAS durchzuführen. Weiterhin nannte er neue Herausforderungen angesichts des Regierungswechsels, der internationalen Agenda, der Energiekrise, der wachsenden Anzahl von Konflikten, wirtschaftlicher Perspektiven und der Ausweitung ultra-rechter Kräfte in Europa. Abschließend ging er auf die Krise der Demokratie in zahlreichen Ländern ein, was autoritären Regimen Vorschub leiste; daher sei es besonders wichtig, sich tagtäglich für die Demokratie in Kolumbien und den übrigen Ländern in der Region einzusetzen.

 

Im Anschluss präsentierten die einzelnen Partnerinstitute eine Bilanz ihrer gemeinsamen Projekte mit der KAS sowie Vorschläge für das kommende Jahr. Dabei wurden die wichtigsten Arbeitslinien erklärt, wie zum Beispiel die Integration von Migranten und kolumbianischen Rückkehrern, die Förderung eines investigativen Journalismus, die Schulung weiblicher Führungskräfte, die Friedenskonstruktion in den Regionen des Landes, die Partizipation der Bürger bei der Entscheidungsfindung, die legislative Beobachtung der geplanten Reformen der Regierung, die Wahlbeobachtung oder die Stärkung der Demokratie durch das Studenten-Netzwerk der KAS.  

 

Die Direktorin der Silla Vacía, Juanita León, referierte anschließend über das Regierungsprojekt des „Totalen Friedens“. Sie erklärte, dass damit strukturelle Gründe für die Gewalt im Land angegangen werden solle, wie zum Beispiel soziale Ungerechtigkeit, Ungleichheit oder Armut. Außerdem sollten Abkommen mit illegalen bewaffneten Gruppierungen getroffen werden, die einen gewissen politischen Hintergrund haben, darunter das “Nationale Befreiungsheer” ELN, der „Estado Mayor Central“ und die Gruppe „Segunda Marquetalia“, während andere illegale Gruppen ohne politischen Hintergrund mit anderen organisatorischen Dynamiken sich einem neuen Gesetz unterwerfen sollten. Dabei gab Frau León einen Überblick über Zusammensetzung und Motive der wichtigsten bewaffneten Gruppierungen und ihre Präsenz in den Regionen des Landes.  

Der zweite Veranstaltungstag begann mit einem Vortrag der Koordinatorin für die Qualität der Wahlen der Mission für Wahlbeobachtung MOE, Patricia Fernández; dabei stellte sie die  große Anzahl weiblicher Kandidatinnen als positiv heraus, auch wenn viele Gemeinden noch keine weiblichen Kandidatinnen aufgestellt hätten. Außerdem könnten bei diesen Wahlen erstmals auch Personen Trans ihr Wahlrecht ausüben, ohne wegen der Daten in ihren Dokumenten Problemen oder Diskriminationen ausgesetzt zu werden.  

 

Trotzdem könnten diese Wahlen zu den gewalttätigsten überhaupt werden, aufgrund der erhöhten Anzahl von Risikowarnungen in zahlreichen Gemeinden begleitet von einem Anstieg tödlicher Attentate gegen Kandidaten und „social leaders“ in den Regionen. Auch sei die Finanzierung der Kampagnen oft nicht transparent, lediglich 4,2% der Kampagnen haben ihre Daten auf der Plattform “Cuentas Claras“ offengelegt, vor allem Einzelkandidaten, die mit persönlichen Ressourcen ihre Kampagne finanzieren; daher sei es sehr schwierig, eine legale Finanzierung zu überprüfen.

 

Am Nachmittag leitete Karen de la Hoz, Product Owner in der Silla Vacía, einen praktischen Workshop zum Thema “Künstliche Intelligenz“, der mit einer Präsentation über die Möglichkeiten des ChatGPT begann. Frau de la Hoz erklärte Grundregeln für die Nutzung der KI und die entsprechenden Herausforderungen. Die Teilnehmer konnten praktische Übungen mit ChatGPT und Bard durchführen, indem sie sogenannte “promts” und Aktionslinien für ihre jeweiligen Projekte entwickelten.

Das Treffen endete mit den Worten von Stefan Reith, der sich für die Teilnehme der Ko-Partner bedankte und die Absicht der KAS bekräftigte, auch weiterhin gemeinsam mit ihnen Projekte zur Demokratieförderung in Kolumbien durchzuführen.   

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