Der Dialog wurde eröffnet mit den Grußworten des Forschers für Friedenskonstruktion der FIP, Juan Pablo Rangel, der auch als Moderator fungierte. Der Projektkoordinator der KAS Kolumbien, Juan Guillermo Moncada, begrüßte die Anwesenden und gab einen kurzen Überblick über die Arbeit der Stiftung in Kolumbien in den letzten 60 Jahren. Die Projektkoordinatorin der Firma Equilibrium SDC, Alejandra Hernández präsentierte die wichtigsten Daten der Studie über die steuerlichen Auswirkungen der venezolanischen Migration in Kolumbien, die als Grundlage für den nachfolgenden Dialog dienten.
Juan Pablo Rangel vervollständigte die Information mit den wichtigsten Ergebnissen der Meinungsumfrage zum Thema “Zum Verständnis der unternehmerischen Sicht auf das Phänomen der Migration in Kolumbien“ die von der KAS gemeinsam mit der FIP Anfang 2022 veröffentlicht wurden. Gleichzeitig diskutierte man über die Perspektiven auf nationaler Ebene angesichts der Maßnahmen zur Betreuung und Integration der Migranten im Territorialen Entwicklungsplan PDT, der im Moment in den territorialen Einheiten debattiert wird, sowohl auf Gemeindeebene als auch in den Departments.
An der Diskussion nahmen Repräsentanten des Bürgermeisteramts von Bucaramanga und anderer Gemeinden teil, ebenso wie Vertreter des Gouverneurs von Santander und von Organisationen der Zivilgesellschaft, von Organen der internationalen Kooperation und Privatunternehmen, die an einer arbeitsmäßigen Inklusion der Migranten interessiert waren.
Die Vertreter der einzelnen Sektoren konnten über ihre Erfahrungen und Sorgen berichten, was die Herausforderungen bei der Betreuung und Integration der venezolanischen Migranten im Department Santander anbetrifft. Ein Großteil der Diskussion drehte sich um die Sorgen und Forderungen im Bereich der Zusammenarbeit (oder fehlenden Zusammenarbeit) zwischen dem Bürgermeisteramt von Bucaramanga und den anderen Institutionen in der Stadt, um eine angemessene Inklusion des Problems im Entwicklungsplan zu erreichen, der momentan im Stadtrat von Bucaramanga debattiert wird. Viele Teilnehmer hielten die Erwähnung der Migration im Kapitel über Sicherheit des PDT nicht für ausreichend, dies sei realitätsfern und beschränke die multidimensionale und komplexe Diskussion lediglich auf den Sicherheitsaspekt.
Zahlreiche Vertreter ziviler Migrantenorganisationen meinten, dass das Narrativ des Bürgermeisters die Migranten dem Risiko der Diskriminierung, Xenophobie und Zurückweisung durch die Bevölkerung und der Unternehmer der Stadt aussetzten. Die Vertreter des Unternehmenssektors, die an einer Inklusion der Migranten in die Produktion interessiert waren, wiesen darauf hin, dass die größte Herausforderung die Rechtsunsicherheit bei der Aufenthaltserlaubnis der venezolanischen Arbeiter, ebenso wie die Anerkennung von Universitätsabschlüssen sowie die fehlende Betreuung von Seiten der nationalen und regionalen Behörden sei.
Abschließend fasste Juan Pablo Rangel die wichtigsten Schlussfolgerungen zusammen und betonte das Engagement der am Projekt beteiligten Organisationen ihre Arbeit zur Integration der Migranten in Santander und seiner Hauptstadt fortzusetzen.
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