Fachkonferenz
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Vom 22. bis 24. Mai luden zwei langjährige Partner des Regionalprogramms Politikdialog Asien der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS), das Institute of Strategic and International Studies (ISIS) Malaysia und das ASEAN-ISIS Think-Tank Network, Experten und Politiker aus 26 Ländern zum 31st Asia-Pacific Roundtable ein, die Sicherheitspolitik im asiatischen Pazifik zu diskutieren. Unter dem Motto “The Future of the Asia Pacific: Issues and Institutions in Flux” debattierten Teilnehmer die bedeutendsten sicherheitspolitischen Herausforderungen in der Region.
Das Panel “Exceptionalism vs. Integration: Nationalist, Anti-Globalisation and Anti-Establishment Politics” war ein besonders inspirierendes Highlight der zweieinhalbtägigen Konferenz. Gemeinsam mit hochkarätigen Diskutanten tauschte sich Lange, Leiter des KAS Büros Washington, über die Auswirkungen von politischem Populismus auf die Stabilität demokratischer Systeme aus. Dass dieser gesamtgesellschaftlich stabilitätsgefährdend und somit unmittelbar sicherheitsrelevant ist, wurde allen Teilnehmern deutlich. Lange betonte, dass zum ersten Mal breite Teile einer post-materialistischen Bevölkerung in westlichen Demokratien beginnen, grundlegende Pfeiler der Nachkriegsordnung in Frage zu stellen. Er hob die Notwendigkeit hervor, selbst in Wahlkämpfen auf simple und populistisch wirkungsstarke Pseudolösungsvorschläge zu verzichten. “Wir müssen dem Bürger ehrlich begegnen.“ Nur so könne Vertrauen in die Politik und letztendlich System-Resilienz erhöht und konsolidiert werden. Gleichzeitig sei es unabdingbar, das gesellschaftliche Vertrauen in soziale Mobilität wiederherzustellen, um Populismus den Nährboden zu nehmen.
Die Sicherheitskonferenz hatte mit den Worten des Chairman und CEO des ISIS Malaysia, Tan Sri Rastam Mohd Isas, eröffnet. Er freue sich darüber, dass der Roundtable mittlerweile ein „Brutkasten“ praktischer Politik in der Region geworden sei. Die malaysische Regierung wurde vertreten durch die Ministerin des Premierministers und Parlamentsabgeordnete Datuk Seri Hajja Nancy Shukri. Die Ministerin verlas die Keynote des abwesenden malaysischen Premierministers Dato’ Sri Najib Razak, in der die Sorge zum Ausdruck kam, die Geopolitik der Großmächte könne nach Asien zurückgekehrt sein. Kleinere Staaten der Region seien nur so stark wie die Sicherheit ihrer Bevölkerung und die Stabilität und Resilienz ihrer Wirtschaft. Vor diesem Hintergrund freue sich die Regierung Malaysias über 50 erfolgreiche Jahre der Association of Southeast Asian Nations (ASEAN). Gleichzeitig jedoch warnte der Premierminister in seiner Rede davor, regionale Integration als selbstverständlich zu betrachten. Stabilität und regionale Kooperation bedürften konstanter Bemühungen aller Beteiligten.
Der 31. APR wurde seinem Anspruch gerecht eines der bedeutungsvollsten Sicherheitsforen in Asien zu sein und zugleich eine Plattform für politisch wirkungsstarken Wissenstransfer und hochkarätiges Netzwerken. Teilnehmer aus Politik, Diplomatie, Wissenschaft sowie aus zivilgesellschaftlichen und privatwirtschaftlichen Organisationen diskutierten die Konsequenzen aktueller regionaler Trends. Die Geopolitik der Großmächte und die unklare Zukunft US-amerikanischer Sicherheitsgarantien, zunehmende Militarisierung sowie die institutionelle Zukunft der ASEAN waren Themen der Konferenz. Dennoch, eine erfreulich umfassende Interpretation des Sicherheitsbegriffs wurde durch das Interesse an nicht-traditionellen Sicherheitsthemen reflektiert. Moderne Technologie und Cyberkriminalität, Herausforderungen irregulärer Migration, Wasserkonflikte oder das vorläufige Scheitern des Trans-Pazifischen Handelsabkommens wurden von dem globalen Teilnehmerfeld ebenfalls bearbeitet.
Mit Unterstützung der KAS wurden in der malaysischen Hauptstadt greifbare Synergien zwischen sicherheitsrelevanten Institutionen und Organisationen sowie zwischen akademischer Arbeit und der praktischen Politik geschaffen.