Fachkonferenz
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Die Konferenz “3rd National Economic Summit” wurde von Dato´Sri Mustapa Mohamed, Minister für internationalen Handel und Industrie, eröffnet. Der Minister unterstrich die positive wirtschaftliche Entwicklung des Landes im ersten Quartal 2017. In diesen ersten drei Monaten wuchs die Wirtschaft des Landes um 5,6%, im Vergleich zum Gesamtjahreswachstum 2016 von nur 4,2%. Die Weltbank erhöhte ihre Wachstumsprognose für 2017 auf 4,9%, während Citibank Research sogar von 5,2% Wachstum ausgehen. Um die Abhängigkeit der Wirtschaft von den Exporten zu verringern, versucht die Regierung die heimische Nachfrage zu stimulieren. So wuchs im ersten Quartal der private Konsum um 6,6%. Trotz allem bilden die Exporte – besonders von Elektronik und Elektrotechnik, von Öl und Gas, petrochemischen Produkten und Palmöl - nach wie vor den Motor für das Wirtschaftswachstum. Die Bruttoexporte von Gütern und Dienstleistungen machen 73,6% des malaysischen BSP aus. 15,8% der Exporte gehen nach China, dem wichtigsten Handelspartner des Landes. Das Gesamthandelsvolumen Malaysias wuchs von Januar bis Mai 2017 um beeindruckende 25,4%!
Die Arbeitslosenquote legt bei niedrigen 3,2%. Allerdings ist die Jugendarbeitslosigkeit mit 10% sehr hoch.
Minister Dato`Sri Mustapa Mohamed bedauert den Rückzug der Trump Administration von dem 12 Mitglieder umfassenden Trans-Pazifik Partnerschaftsabkommen (TPP), das über fünf Jahre lang mühsam verhandelt worden war. Die verbleibenden 11 TPP-Länder werden Optionen für die weitere Zukunft dieses Abkommens am Rande des APEC-Meetings in Manila im November 2017 prüfen. Eine weitere Möglichkeit der regionalen Zusammenarbeit bietet sich zudem im Rahmen der „Regional Comprehensive Economic Partnership – RCEP“, einer Partnerschaft der zehn ASEAN-Staaten mit sechs weiteren Ländern (darunter China, Indien und Japan). Diese Partnerschaft wird bereits seit 2012 verhandelt und könnte vielleicht schon 2018 ihre Arbeit aufnehmen.
Neben diesen positiven makro-ökonomischen Entwicklungen und Potenzialen wurden in den verschiedenen Panels der Konferenz eine Reihe von Herausforderungen für die Wirt-schaft Malaysias diskutiert. So wird die nächste Dekade von einer neuen Phase der Modernisierung und Industrialisierung – der Industrie 4.0 – mit fortschreitender Digitalisierung, wissensbasierten Dienstleistungen, E-Commerce – geprägt werden. Dies erfordert gut ausgebildete Arbeitskräfte und eine Steigerung von Innovation und Produktivität. Eine Herausforderung auch für das malaysische Bildungssystem. Zudem muß das Land um weitere Auslandsinvestitionen werben – wobei ein Wechsel von den bisher arbeitsintensiven zu mehr wissensbasierten Investitionen benötigt wird.
Risiken für die künftige Wirtschaftsentwicklung Malaysias liegen auch bei externen Faktoren. So etwa mögliche Schwächen der Nachfrage bei den großen Volkswirtschaften der USA, Chinas, der EU und Japans. Aber auch die wirtschaftliche Ungewissheit der aufstrebenden Märkte wie etwa Russland, Brasilien, Indien und Saudi-Arabien. Weitere geopolitische Risiken liegen bei protektionistischen Handelsbarrieren und einem Anstieg des Terrorismus.
Aber Malaysia kann auf eine lange Zeit der Stabilität zurückblicken und liegt in einer geopolitisch strategischen Lage.