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#AfricaBlogging Netzwerk mit weitreichendem ‘digital footprint’

Wie wird man in Afrika zum Meinungsmacher und Multiplikator? Eine Gruppe Vordenker aus den Bereichen Internet und neue Medien diskutierte in Ugandas Hauptstadt Kampala Fragen zu den Themen Glaubwürdigkeit, Einflussnahme, Meinungsfreiheit und dem Wert des Internets zur Förderung von Demokratie. Die jungen Afrikaner bezeichnen sich selbst als soziale Aktivisten, Kommentatoren, Menschenrechtsverteidiger und politische Blogger.

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Zum dritten Mal, seit dem das Netzwerk 2014 gegründet worden war, trafen sich dreizehn Blogger aus neun verschiedenen Ländern südlich der Sahara, um Erfahrungen auszutauschen und ihre Bloggerqualitäten auszubauen. Die meisten Teilnehmer schreiben bereits regelmäßig Artikel für die #AfricaBlogging Webseite. In diesem Jahr waren aber auch einige neue Gesichter, vor allem aus Westafrika, nach Kampala gereist.

Die vier neuen Mitglieder – allesamt Bloggerinnen – aus dem Senegal, Kamerun, Südafrika und Simbabwe stellten ihre Blogs vor und sprachen über ihre Kernthemen, die sich in ihren Schwerpunkten zwar unterscheiden, jedoch alle demokratische Werte und besonders den Glauben an eine offene Diskussionskultur und Meinungsvielfalt betonen. Diese Meinungsvielfalt ist besonders in den afrikanischen Ländern ein Thema, in denen sie in traditionellen Medien nicht oder nicht ausreichend abgebildet wird.

Nach den Vorstellungen sprachen vier Blogger aus Tansania, Simbabwe, Kenia und Uganda im Rahmen einer Podiumsdiskussion über restriktive Gesetzgebung und die Abschaltung sozialer Medien in ihren Heimatländern. Gesetze wie der ‘Cyber Crimes Act’ in Tansania richten ihren Fokus gezielt auf Andersdenkende. Die Diskussionsteilnehmer waren sich einig, dass man nicht nur an der Gesetzgebung, sondern vor allem an der Sensibilisierung der Menschen beim Thema transparente Regierungsführung arbeiten müsse – ganz besonders daran, Politiker und Öffentlichkeit davon zu überzeugen, Internetdebatten nicht als Angriffe mit ‘virtuellen Macheten’ sondern als Beitrag zur Meinungsfreiheit zu verstehen.

Für den Vortrag des Kenianers Mark Kaiga am zweiten Tag stieß dann ein gutes Dutzend lokaler Blogger aus Uganda zur Gruppe. Der Experte für digitale Themen zeichnete ein eindrückliches Porträt vom rapide wachsenden Einfluss des Internets auf die Politik. Am Beispiel von ‘sock puppets’, ‘meat puppets’ und ‘armies of online militias’ erklärte er, wie bezahlte online Lobbyisten Fakeprofile in den sozialen Medien nutzen, um Nachrichten und die politische Meinung zu manipulieren.

Auch Afrikas ‘digital footprint’ war eines der Kernthemen: Mark Kaigwa sprach über die Evolution des digitalen Raums. Er erklärte, dass eine Telefonnummer, also eine Sim-Karte, der eigentliche ‘Ausweis’ für das Internet in Afrika sei und wie die 340 Millionen Internetnutzer des Kontinents im Begriff seien, den Handel mit Hilfe von WhatsApp zu revolutionieren.

Basierend auf seiner jahrelangen Erfahrung erarbeitete der Experte mit den Bloggern Strategien zum Aufbau einer persönlichen ‘online Marke’. Er erklärte außerdem, wie man seine Zielgruppe definieren und verstehen, wie man Vertrauen aufbauen, Werte vermitteln und am Ende seinen Einfluss geltend machen kann.

Gemeinsam erreichte die Gruppe eine digitale Reichweite von über 350 000. Das #AfricaBlogging Netzwerk ist ein zusätzliches Instrument, um diese Reichweite weiter auszubauen, weil es die individuellen Stimmen der einzelnen Autoren bündelt und sie mit gleichgesinnten politischen Bloggern auf dem Kontinent in Kontakt bringt.

Eine Auswahl an Artikeln der #AfricaBlogging Autoren gibt es bei www.africablogging.org www.africablogging.org.

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Kontakt

Christoph Plate

Christoph Plate bild

Leiter des Medienprogramms Südosteuropa

christoph.plate@kas.de +359 2 942-4971 +359 2 94249-79
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