Veranstaltungsberichte
Erfahrungen investigativer Journalisten
Über Korruptionsfälle in der Fifa berichtete der Journalist Andrew Jennings, der aufgrund seiner Recherchen von allen Pressekonferenzen der Fifa ausgeschlossen worden ist. Der Anwalt Jim Nicol erläuterte, wie er mit Journalisten daran arbeitet, zu Unrecht Verurteilte Menschen aus den Gefängnissen zu befreien; und Journalisten der südafrikanischen Zeitung The Daily Dispatch erklärten, wie sie ihre preisgekrönten Geschichten über ausländerfeindliche Übergriffe an Somaliern in Südafrika in den vergangenen Jahren beziehungsweise über mangelhafte südafrikanische Wohnungspolitik erarbeiteten.
Den Teilnehmern bot sich die Möglichkeit, den Journalisten allerhand Fragen zum investigativen Journalismus zu stellen. Wie kommt man an geheime Dokumente? Wie lange ziehen sich Recherchen hin? Wie verhält man sich richtig, wenn die Rechtssprechung so unklar, dass man nicht weiß, ab wann Berichterstattung als Diffamierung gewertet wird, die schnell zur Schließung des gesamten Mediums führen kann.
Neben den Vorträgen konnten die Teilnehmer auch Veranstaltungen zur computerunterstützten Recherche besuchen. So erhielten sie zum Beispiel eine Einführung in die Arbeit mit Excel, erfuhren, wie sie gezielter mit Suchmaschinen und in Datenbanken recherchieren können und wie sich soziale Netzwerke als Mittel investigativer Arbeit nutzen lassen.
Hochschuldozenten als Multiplikatoren
An zwei Tagen vor der Konferenz fand die CAJE (Conference of African Journalism Educators) statt, zu der das Medienprogramm Journalistikdozenten verschiedener afrikanischer Länder einlud. Die Teilnehmer besuchten nach der CAJE ebenfalls den Power-Reporting-Workshop. Somit konnten die Ausbilder weiteres Wissen erwerben. Zudem setzte sich das Medienprogramm zum Ziel, das in den beiden Konferenzen vermittelte Wissen nicht nur an die CAJE-Teilnehmer, sondern darüber hinaus an deren Schüler weitergeben zu können.