Veranstaltungsberichte
Am 7. Mai finden die Wahlen in Südafrika statt. Diese ersten Wahlen nach Nelson Manuelas Tod markieren gleichzeitig 20 Jahre Demokratie am Kap der Guten Hoffnung. Wenige Monate später folgen die Wahlen in Namibia, bevor dann im kommenden Jahr die Menschen in Tansania und der Elfenbeinküste an die Wahlurne gehen. Vor den Wahlstrategen unserer Partnerparteien in Subsahara-Afrika liegt also viel Arbeit. Für das KAS-Medienprogramm in der Region ist dies der Anlass, in dieser Woche zum zweiten Mal seit Gründung der Plattform mit der E-lection Bridge Africa nach Berlin zu kommen. Sieben Wahlkampfexperten sind in Begleitung von Medienprogramm-Leiter Christian Echle hier, um Lehren aus der Bundestagswahl 2013 zu ziehen.
Das vom Team Inlandsprogramme ausgezeichnet vorbereitete Besuchsprogramm legt dabei Schwerpunkte auf die Rolle der Medien und Meinungsforschungsinstitute, wirft aber auch einen Blick hinter die Kulissen der erfolgs- und preisgekrönten CDU-Kampagne. Zu den Gesprächspartnern zählen Mitglieder der Jungen Gruppe innerhalb der Unions-Bundestagsfraktion, CDU-Wahlkampfexperte Oliver Röseler und der frühere NDR- und RIAS-Intendant Peter Schiwy. Gemäß den Grundprinzipien der E-lection Bridge geht es in den Gesprächen immer auch darum, den Gesprächspartnern einen aktuellen und fundierten Einblick in die Situation der afrikanischen Partner zu geben. John Mrema von der tansanischen Partei CHADEMA präsentiert beispielsweise das Konzept eines Online-Radiosenders, den seine Partei in den kommenden Wochen einrichten wird.
Bereits in den ersten Tagen des Programms wurde deutlich, dass die Maßnahme auch dazu beiträgt, den innerafrikanischen Austausch zu verbessern. Die Teilnehmer diskutierten dabei unter anderem den chinesischen Einfluss in ihren Ländern und die generelle Frage des Umgangs mit den natürlichen Ressourcen - nach wie vor verbessern die reichlich vorhandenen Rohstoffe des Kontinents kaum den Lebensstandard der breiten Bevölkerung. Noch sind die Partnerparteien nicht in der Position, um daran unmittelbar etwas zu verändern - sie gehören alle zur demokratischen Opposition in ihren Ländern. Aber der Berlin-Besuch stimmt zuversichtlich, dass sich daran zumindest mittelfristig etwas ändern könnte.