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Veranstaltungsberichte

Vom Taxi-Radio zum Solar-Radio: Herausforderungen und Möglichkeiten des wichtigsten Mediums in Afrika

Ein Bericht über die Joburg Radio Days 2013 von Tanja Schreiner

„Es war ein echter Höhepunkt meiner Karriere nach Südafrika kommen und auf der Konferenz sprechen zu dürfen,“ berichtete Sam Cavanagh von Southern Cross Austere in Australien nach der vierten Ausgabe der Joburg Radio Days, die vom 3. bis zum 5. Juli 2013 im Wits Club an der Wits Universität stattfanden. Wie bisher hatte die Konferenz zum Ziel, Beteiligte aus dem staatlichen-, dem Gemeinde- und dem privaten Radio zusammen zu bringen und über Themen von gemeinsamem Interesse zu diskutieren. 160 Vertreter aus 12 Ländern nahmen teil, das Feedback war durchgehend sehr positiv.

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Radio – Afrikas Wichtigstes Medium

Da es alle Teile der Bevölkerung erreicht – von Analphabeten zu Akademikern – ist das Radio nicht nur das beliebteste Medium auf dem afrikanischen Kontinent, sondern auch das mit der höchsten Reichweite. Daher ist die Weiterentwicklung des Radios eine der thematischen Prioritäten des Medienprogramms der KAS in Afrika. Als die führende Konferenz über Radio in Afrika, haben die Joburg Radio Days zum Ziel lokale sowie internationale Kooperationen zu unterstützen und Input und Experten nicht nur aus Afrika selbst, sondern auch aus Europa und Australien zu ermöglichen. Die Konferenz findet jährlich statt und wird von der Wits Radio Academy, mit ständiger Unterstützung des Medienprogramms Subsahara-Afrika, ausgerichtet.

Programm Höhepunkte

Das Programm umfasste Gruppendiskussionen sowie Workshops. Der Fokus lag hauptsächlich auf kommerziellem-, staatlichem- und Gemeinde-Radio. Die Sprecher repräsentierten insgesamt eine ausgezeichnete Bandbreite, mit einigen top Namen der lokalen Radioszene und faszinierenden internationalen Sprechern. Unter ihnen war der preisgekrönte Radioproduzent Sam Cavanagh, von der Hit Comedy Show Harmish and Andy, der Radioserie mit der bisher höchste Reichweite in der australischen Geschichte. Eine weitere hochinteressante Präsentation kam von Zenzele Ndebele von Radio Dialogue, eines Gemeinde-Radios in Bulawayo, Zimbabwe. Er demonstrierte das Solar-Radio und die Solar-Taschenlampe, aufgrund derer er im März 2013 von der Polizei verhaftet worden war, nachdem die Regierung Radios verboten hatte, die Kurzwellenübertragungen aus anderen Ländern empfangen können.

Ein breites Spektrum an Themen zur aktuellen Radiolandschaft auf dem Kontinent, wie technischen Entwicklungen, Radio in Konfliktgebieten oder die Herausforderungen und Möglichkeiten für Online- und Soziale Medien, wurde diskutiert. Das Publikum wurde von Power FMs Intendanten Ferdinand Mabalane aus erster Hand über seine Erfahrung aufgeklärt, eine neue Radiostation nur ein paar Wochen vor der Konferenz in einem bereichts gesättigten Markt zu eröffnen. Des Weiteren wurde mit der Einführung des neuen Booklets „The Healthy Community Radio Station“ („Die Gesunde Gemeinde-Radio Station“), das von der Wits Radio Academy zusammen mit OSISA produziert wurde, das Thema Gemeinde-Radio in den Vordergrund gerückt. Ein Highlight der Konferenz war mit Sicherheit der passionierte und lebhafte Beitrag von Soli Philander, Gründer der Online Radiostation The Taxi und mehrfach ausgezeichneter Performer, während der Diskussion über Internet Pioniere.

Twitter, Radiobeiträge und Produktive Diskussionen

Die Konferenz zog auch das Interesse einiger Medien auf sich. Ashraf Garda von SAFM, der am Mittwoch anwesend war, nahm einige Interviews für eine spätere Sendung auf. Der Hashtag der Konferenz #jhbradiodays löste einen Trend auf Twitter aus und eine Gruppen von Studenten berichtete mit Videos, Fotografien, Artikeln und live-Tweets von der Veranstaltung. Besondere Aufmerksamkeit erregte Vow 90.5 (Voice of Wits), die zum ersten Mal eine Radiostation vor dem Veranstaltungsort aufstellte und von dort jeden Tag zur Mittagszeit live über die Konferenz berichtete.

Sehr Positives Feedback

Faszinierende internationale Redner, angeregte Diskussionen und ein breites Spektrum an interessanten Themen machten die diesjährigen Joburg Radio Days zu einer großartigen Veranstaltung, die Beteiligte aus dem staatlichen-, Gemeinde- oder kommerziellen Radio aus verschiedenen Kontinenten zusammen brachte. Das Feedback zum Programm, den Themen und den Rednern war durchgehend sehr positiv. „Die letzten Tage haben meinen Horizont wirklich erweitert. Ich habe unglaubliche Personen, die unter beachtenswerten Umständen arbeiten, getroffen, über verschiedene Ansätze zu einigen der allgemeinen Thematiken von Radiomachern, wie beispielweise über die einmalige Erfahrung eine Radiostation in einem Konfliktgebiet zu leiten, gehört,“ fasste James O’Brien von ABC Australia seine Eindrücke auf seiner Homepage zusammen.

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Kontakt

Christoph Plate

Christoph Plate bild

Leiter des Medienprogramms Südosteuropa

christoph.plate@kas.de +359 2 942-4971 +359 2 94249-79

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