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Inkrafttreten des Abkommens über die Einrichtung eines „heißen Drahtes“

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Hot Line Agreement Entered Into Force Cryptomuseum, Public domain
Kubakrise

Nach der Kubakrise wurde das Abkommen über den „heißen Draht“, das eine direkte Kommunikationsverbindung zwischen den Staatsoberhäuptern der USA und der Sowjetunion herstellte, für den Notfall geschlossen, um die Wahrscheinlichkeit eines unbeabsichtigten Atomkriegs zu verringern.

Die Vorgespräche begannen 1954, als die UdSSR im Rahmen umfassenderer Abrüstungsverhandlungen Sicherungsmaßnahmen gegen einen Überraschungsangriff vorschlug. Weitere Gespräche führten zu amerikanischen und sowjetischen Entwürfen für einen Vertrag über allgemeine und vollständige Abrüstung, die Anfang 1962 dem 18-Nationen-Komitee für Abrüstung (ENDC) vorgelegt wurden. Es enthielt Bestimmungen über Maßnahmen zur Verringerung des Risikos eines unfallbedingten Atomkriegs, den Austausch von Militärmissionen und die Einrichtung einer schnellen und zuverlässigen Kommunikation zwischen den Staatschefs und mit dem UN-Generalsekretär. Die sowjetische Version sah auch eine Vorankündigung wesentlicher militärischer Bewegungen vor.

 

Bedeutung

Die Kubakrise hat gezeigt, wie wichtig es ist, eine direkte Kommunikationsverbindung zu schaffen, da während der 14-tägigen Krise Unsicherheit herrschte und ein zuverlässiger und schneller Informationsaustausch erforderlich war. Auf dem Höhepunkt der Krise wurde ein sowjetisches B-59-U-Boot von US-Schiffen mit Wasserbomben angegriffen, wobei die Kommunikation abbrach. In der Annahme, dass der Krieg erklärt worden war, bereitete der Kapitän den Abschuss eines Atomtorpedos vor. Nur das Veto von Wassili Arkhipow, dem Stabschef der Flottille, verhinderte dies und damit möglicherweise den Ausbruch eines totalen Atomkriegs. Wäre es irrtümlich zu einem Atomangriff gekommen, hätte nur eine Klärung durch direkte Kommunikation den Fehler korrigieren können.

Bis 1962 waren die allgemeinen multidimensionalen Abrüstungsgespräche wegen der Verflechtung von konventionellen und nuklearen Waffen mehrfach ins Stocken geraten. Vor diesem Hintergrund suchten die USA und die UdSSR in der Frage der Kommunikation eine gemeinsame Basis. Der Zusatz zur Vereinbarung über den heißen Draht sieht zwei Verbindungsmöglichkeiten vor: eine drahtgebundene Telegrafenschaltung und eine Funktelegrafenschaltung. Im Falle einer Unterbrechung der physischen Leitung sollten die Nachrichten über das Funknetz übertragen werden. Später wurde das System durch zwei Satellitenkommunikationskreise ergänzt.

 

Weiterführende Informationen:

https://www.jstor.org/stable/45310162?seq=1#metadata_info_tab_contents

https://2009-2017.state.gov/t/isn/4785.htm

https://www.armscontrol.org/factsheets/Hotlines


 

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