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Der russische Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 führte zu einer unmittelbaren Bedrohung der Energieversorgungssicherheit Europas. In Rekordtempo wurden daraufhin – auch in Deutschland - politische Weichen neu gestellt und die ohnehin geplante Energiewende drastisch beschleunigt. Die Bundesregierung arbeitete damals – ähnlich wie zu Beginn der Corona-Pandemie – unter extremem Zeitdruck. Kein Wunder, dass nicht alles zu Ende durchdacht wurde.
Mittlerweile tritt die Kehrseite der extremen Beschleunigung deutlich hervor: Zum einen führen Fehlanreizsteuerungen wie die Umlage der Netzausbaukosten auf die lokalen Endverbraucher oder die EEG-Mindestvergütung für die Betreiber zur Errichtung von Anlagen, die weder unter dem Aspekt der Energieversorgung noch aus einer volkswirtschaftlichen Gesamtperspektive heraus als sinnvoll bezeichnet werden können. Es sind auch nicht mehr Ökopioniere und Enthusiasten, die den energetischen Umbau vorantreiben, sondern internationale Kapitalanleger, die von der hohen Rentabilität und staatlich garantierten Erträgen gelockt werden.
Zum anderen verschärft der ungebremste Ausbau erneuerbarer Energien den Konflikt zwischen Klimaschutz auf der einen sowie Natur-, Arten- und Landschaftsschutz auf der anderen Seite. „Grüne“ Energiepolitik ist mittlerweile zur größten Bedrohung „grüner“ Landschaften und des Artenschutzes geworden. Klimaschutz wird auf diese Weise zu einer paradoxen Angelegenheit: Um die Natur zu retten, zerstören wir sie.
Aber muss das so sein? Ist das aktuelle Vorgehen, wie gern behauptet wird, wieder einmal alternativlos?
An diesem Abend versuchen wir, anhand konkreter Fallbeispiele transparent über die aktuelle Situation zu informieren und Handlungsalternativen auszuloten. Dafür konnten wir Experten aus den verschiedensten Bereichen wie Politik, Netzausbau, Landschafts- und Klimaschutz, Artenschutz und Wissenschaft, gewinnen. Sie führen in präzisen Kurzvorträgen in die facettenreiche Materie ein. Am Ende der Veranstaltung besteht die Möglichkeit darüber zu diskutieren, wie die Energiewende gelingen kann, ohne – abgesehen von den besonders geschützten Biosphärenreservaten und Naturschutzgebieten – die offene Kulturlandschaft, die Mecklenburg über Jahrhunderte geprägt hat, einem Wildwuchs beim Energieausbau preiszugeben.
Herzlich laden wir Sie ein!
Dr. Silke Bremer
Konrad-Adenauer-Stiftung Mecklenburg-Vorpommern M-V
Programm
18.00 Uhr
Kraniche im Schaaletal
kurzer Videoimpuls
Eröffnung und Begrüßung
Dr. Silke Bremer, Konrad-Adenauer-Stiftung M-V
Grußworte
Christian Geier, Vors. CDU-Kreistagsfraktion LUP
Keynotes der Referentinnen und Referenten
Vom Wert unzerschnittener Kulturlandschaften
Prof. Dr. Michael Succow (online zugeschaltet)
Wie wir Bürgermeister die Energiewende vor Ort erleben
Hannelore Mahnke, Bürgermeisterin der Gemeinde Bengerstorf
Gunnar Abel, Bürgermeister der Gemeinde Dersenow
Dr. Marianne Röckseisen, Bürgermeisterin der Gemeinde Bresegard
Vakuum erzeugt Sog: Planlose Raumplanung und ihre Folgen für das Schilde-Schaale-Tal
Dr. Uwe Dietsche, Einwohner der Gemeinde Bengerstorf
Energiewende und Wahrung der Schätze des Landes: Wie passt das zusammen?
Heiko Böhringer, Stadtvertreter in Ludwigslust und Vertreter in der Vorstandsversammlung des Planungsverbands Westmecklenburg
Zerschneidung und Fragmentierung? Erneuerbare Energien aus dem Blickwinkel des Wildes
Hans-Kristian Sierk, Stiftung Wald und Wild
1,5 Prozent genügen. Wie kluge Energieplanung wertvolle Landschaften erhalten kann.
Prof. Dr. Christina von Haaren, Leibniz-Universität Hannover
Information zur aktuellen Situation aus Sicht eines regionalen Verteilnetzbetreibers
Tim Stieger, Geschäftsführer der Wemag Netz GmbH
Kein Artenschutz ohne Klimaschutz. Kein Klimaschutz ohne Artenschutz. Energiewende im Einklang mit der Natur
Stefan Schwill, Amtierender NABU-Landesvorsitzender
Rückfragen und Diskussion
Konklusion
Wolfgang Waldmüller MdL
ca. 20.15 Uhr Verabschiedung
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Programmänderungen vorbehalten
Veranstaltungsort
Ludwigslust / Develup
Garnisonsstraße 7, 19288 Ludwigslust
Teilnahme
Anmeldungen nehmen wir gerne unter kas-mv@kas.de entgegen.
Veranstalter
Konrad-Adenauer-Stiftung e.V.
Politisches Bildungsforum Mecklenburg-Vorpommern
Amtstr. 29 b
D-19055 Schwerin
kas-mv@kas.de
T 0049 385 555 705 0
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