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Veranstaltungsberichte

"Europa hautnah!"

von Elisa Walke

Europaplanspiel in Wolfenbüttel

60 Schülerinnen und Schüler nahmen an einem EU-Planspiel am Theodor-Heuss-Gymnasium in Wolfenbüttel teil. Sie hatten die Möglichkeit, in die Entscheidungsfindung der Europäischen Union einzutauchen.

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Die Planspielgruppe beschäftigte sich unter dem Titel „Destination Europe“ mit dem hochaktuellen Thema der Asyl- und Flüchtlingspolitik in der Europäischen Union. Ziel war es, verbindliche Standards festzulegen, die zur Verbesserung der Situation von Flüchtlingen in der EU beitragen können. Besonders diskutiert wurde dabei in den einzelnen Fraktionen des EU-Parlamentes über eine gerechte Verteilung der Asylbewerber.

Anschließend an die Einführung über die Asyl- und Flüchtlingspolitik sowie die Planspielmethode, wurden die Rollen verteilt. Jeder Schüler erhielt eine ihm zufällig zugewiesene Biographie. Damit wurde gleichzeitig die Einteilung in die verschiedenen Entscheidungsgremien der EU vorgenommen: das Parlament, die Kommission und der Rat. Zusätzlich gab es noch Medienvertreter, die über alle Geschehnisse berichteten, sowie Talkshows und Interviews abhielten. Auch gab es einen Weblog, auf den jeder Abgeordnete mit seinem Smartphone zugreifen konnte, um „live“ über aktuelle Geschehnisse informiert zu werden.

Nachdem sich alle mit ihren Rollen vertraut gemacht hatten, konnte es auch schon losgehen: wie auch im echten Europäischen Parlament stehen zur Begrüßung alle Parlamentarier auf und die Europahymne wird gespielt. Jedes Entscheidungsgremium setzt sich anschließend zusammen, um den jeweiligen Vorsitzenden bzw. Präsidenten zu wählen. Auch gab es zwischenzeitlich immer wieder kurze Pausen, die besonders gut dazu genutzt werden konnten, informelle Gespräche mit anderen Parlamentariern zu führen. Diese dienten zur Kompromissfindung zwischen den einzelnen Fraktionen und damit gleichzeitig der Erleichterung des Entscheidungsfindungsprozesses. Auch wurden Talkshows mit den jeweiligen Kommissions- und Parlamentspräsidenten abgehalten, um die Bürgerinnen und Bürger sowie andere EU-Abgeordnete über den Stand der Verhandlungen zu informieren.

Geplante Mindeststandards waren am Ende unter anderem eine einheitliche Verpflegung mit drei Mahlzeiten am Tag, von denen eine warm sein soll, witterungsgeschützte und beheizte Unterbringungen und eine medizinische Grundversorgung. Trotz hitziger Diskussionen konnte am Ende allerdings keine Einigung erzielt werden.

In der abschließenden Evaluation stellten die Schülerinnen und Schüler fest, dass es gar nicht so einfach ist, sich als kleines Land gegen die bevölkerungsreicheren Länder wie Deutschland oder Frankreich durchzusetzen. Auch erschien es den meisten eingangs ungewohnt, eine Meinung zu vertreten, die sie selbst nicht unbedingt teilen.

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