Wie sieht die Nutzung digitaler Medien in Ihrem Familienalltag aus? Finden Sie das diese Technologien Fluch und Segen zugleich sind? Wie verändert sich der Kern der Gesellschaft die Familie von heute und wie kommunizieren wir miteinander? Was sind Chancen und Hersauforderungen?
Diese und viele weitere Fragen haben wir im Rahmen der Veranstaltung im Blattpavillon in Nienburg mit unseren Gästen und Referenten diskutiert. Dr. Claudia Zerle Elsäßer leitete nach einer Begrüßung durch Manuel Ley seitens der Konrad-Adenauer-Stiftung mit einem Impulsvortrag in den inhaltlichen Teil der Veranstaltung ein. Dabei sprach Sie über acht Trends wie sich die Familie von heute ausgestaltet. Hierbei sind die Multilokalität der Familien, der Wegfall des Ernährermodells, die geringer werdenden Familienzeit, die Doppelbelastung von Müttern, das veränderte Rollenverständnis von Eltern als Freunde der Kinder und die Polarisierung der Lebenslagen zu nennen. Zudem ging es in Ihrem Vortrag um die Nutzung von digitalen Technologien im Alltag. Beispielsweise schauen Nutzer im Schnitt 26-mal in das Nachrichtenprogramm ,,WhatsApp“ und bekommen ca. 36 Nachrichten am Tag. Sie Sprach von Phänomenen wie die „Alone-together-time“ und „Fear of missing out“ bei der Nutzung von modernen Kommunikationswegen. Sie sieht die Nutzung der neuen Technologien sehr positiv und ist zuversichtlich, dass die rechtlichen Regelungen, der immer noch sehr neuen Technik, sich langsam aber sicher an die schnellen Prozesse anpassen werden.
In der folgenden Diskussionsrunde mit dem lokalen Bundestagsabgeordneten Maik Beermann und Frau Zerle Elsäßer, moderiert von Andreas Franke vom lokalen Radio Mittelweser/ Nienburg, ging es um die vielseitigen Chancen und Herausforderungen der neuen Technologien. Dr. Zerle-Elsäßer thematisierte dabei das Dilemma der Eltern, die die Technologien nutzen aber gleichzeitig ihre Kinder zu einem ausgewogenen Medienkonsum erziehen sollen. Gleichzeitig ist hier auch die Frage nach der Kontrolle der Kinder. Wie viel Vertrauen müssen Eltern haben und wie viel Kontrolle ist nötig. Herr Beermann sprach sich während der Diskussion für eine sorgfältige Betrachtung bei der Nutzung neuer Technologien aus, sodass jeder Einzelne genau Bedenken soll, welche Daten er oder sie preisgibt. Zudem sprach er sich für eine frühestmögliche Schulung in Umgang mit Medien aus, sodass die jüngeren Generationen frühzeitig einen ausgewogenen Umgang mit diesen Technologien von Kinderbeinen auf lernen. Die Technologien verändern unser gesellschaftliches Leben, wir kommunizieren anders, es gibt neue Wege des Arbeitens und wir sind dauerhaft erreichbar, so der Konsens der Diskutanten. Dabei muss jede einzelne Familie Regel für den Umgang mit diesen Technologien entwickeln und auf die Einhaltung dieser achten. Hierbei reicht der gesunde Menschenverstand, so Beermann.
Das Publikum beteiligte sich rege an der Diskussion. Fragen waren hier die Auswirkung auf unser Hirn, führt exzessive Nutzung zu „digitaler Demenz“, entwickelt sich der Mensch evolutionär wieder zurück und wie gehen wir mit Hass, Hetze und Mobbing im Netz um.
Nach dem inhaltlichen Teil gab es noch vielzähligen Diskussionen beim anschließenden Empfang.