Mitgebracht hat er jüdische Kulturgegenstände, die während des Schabbat eine wichtige Bedeutung haben.
Der Schabbat ist der Ruhetag im Judentum und wird mit der Entstehung der Welt in sechs Tagen begründet: "Am siebten Tag hat Gott geruht." Der Ruhetag beginnt mit Anbruch der Dunkelheit am Freitagabend und geht bis Samstagabend.
Es gebe Parallelen zwischen den drei monoteistischen Religionen: "Im Christentum gibt es den Heiligen Abend, das ist auch ein Fest das abends beginnt", erklärt Arie Rosen.
Am Freitag wird das Haus geputzt, das Essen eingekauft und eingekocht.
Mit diesem Tuch werden die Barches (zopfartiges Schabbatbrot) auf dem Schabbattisch abgedeckt.
Sind die Gebete in der Synagoge am Freitagabend gesprochen und ist die erste festliche Mahlzeit vorbei, ruht alle werktägliche Arbeit.
Auch elektrische Geräte dürfen nicht benutzt werden. Allein der Kühlschrank etwa darf in Funktion bleiben. Das Licht darin wird abgeschaltet.
Jetzt legt Arie Rosen den Tefillin (Gebetsriemen) an. Dieser ist Bestandteil der jüdischen Gebetskleidung. Begründet wird das Tragen mit der Thora: „Du sollst sie als Zeichen um das Handgelenk binden. Sie sollen zum Schmuck auf deiner Stirn werden.“ (5. Mose 6, 8)
Angelegt wird er um den linken Unterarm und um den Nacken. Wichtig beim jüdischen Gebet ist auch die Kippa auf dem Kopf. Die Kippa erinnert die Juden an ihr Judentum. Die Kopfbedeckung gilt als Zeichen der Gottesfurcht und weist darauf hin, dass es etwas über den Juden gibt. Orthodoxe Juden tragen die Kippa immer, in Heiligen Räumen ist sie jedoch Pflicht.
Der Tallit (Gebetsmantel) wird über den Kopf gelegt. Er zeigt, dass diese Person sich gerade im Gebet befindet und nicht gestört werden darf.
Das Gebet sagt Arie Rosen vor den Schülern auf. Der Tallit wird meist nur von Männern getragen. Im liberalen Judentum dürfen dies jedoch auch die Frauen.
Die Schüler können die Gegenstände auch aus nächster Nähe betrachten. Die Thora (Heilige Schrift) lesen und verstehen dürften die wenigsten von ihnen, da sie auf Hebräisch verfasst ist.
Am Ende der Veranstaltung wird noch einmal ein jüdisches Lied gesungen. Arie Rosen gibt den Einsatz der Schüler an.
Arie Rosen wurde in Frankfurt am Main geboren. Er wanderte mit 15 Jahren nach Israel aus. Dort wurde er religiös, als er sich eingehender mit der Entstehung der Welt auseinandersetzte: „Ich habe mich gefragt, kann das hier alles nur aus Zufall entstanden sein? Da kam ich ins Grübeln.“. Heute besucht er in Deutschland Schulen, um über das Judentum aufzuklären und Antisemitismus entgegenzuwirken. Vergangene Woche war er an niedersächsischen Schulen im Rahmen der DenkTag-Veranstaltungsreihe zu Besuch.
In der Bilderstrecke ist die Veranstaltung anschaulich mit Bildern und Kommentaren dokumentiert.